"sentimental gentle rental”, das Abschlussprojekt von Juliane Schmitt, ist eine Performance- und Soundinstallation, die sich um die Portativorgel dreht, ein Instrument, das im Mittelalter populär war. Die Arbeit basiert auf der Recherche über Nonnen in mittelalterlichen Klöstern. Die Portativorgel prägt die Aufführung durch ihren atemähnlichen Rhythmus. Die begrenzte Tonreichweite wird durch die Verwendung von Tools erweitert, um die Pfeifenlängen zu verändern. Dabei entsteht Reibung durch Obertöne, Dissonanzen und schwingende Frequenzen. Die Performerinnen synchronisieren ihren Atem mit dem Instrument und schaffen so ein zartes Gleichgewicht von Klang und Stille. Die Portativorgel, geliehen von einem Orgelbauer, wird damit zu einem Stellvertreterobjekt zarter Sentimentalität und zeitlich begrenzter Transzendenz.
Beschreibung (en)
"sentimental gentle rental” the graduation project by Juliane Schmitt is a performance and sound installation centered on the portative organ, an instrument that was popular in medieval times.
The work is based on research on nuns in medieval monasteries. The portative organ shapes the performance through its rhythmic breath-like cadence. The limited tonal range is expanded by using tools to adjust pipe lengths, producing higher tones and creating friction with overtones, dissonances, and oscillating frequencies. The performers synchronize their breath with the instrument, creating a delicate balance of sound and silence, transforming the organ that was borrowed from an organ builder into a vessel of gentle sentimentality and temporal transcendence.
Die multimediale Installation “I used to think that I was made of Stone” verhandelt, wie Lücken und Ausschmückungen unsere Realitäten in der Gegenwart formen und welche Geschichten und Nacherzählungen sie produzieren. Dabei fragt es nach den Übersetzer*innen, die diese wortwörtlich über-setzen, weiter-tragen und fort-spinnen.
Beschreibung (en)
The multimedia installation “I used to think that I was made of Stone” negotiates how gaps and embellishments shape our realities in the present and what stories and retellings they produce. In doing so, it asks about the translators who literally translate, carry on and spin these stories.
Das ist ein Kinderspiel, not an Apple, 也就八年 ist meine erste Einzelausstellung, sowie mein Abschlussprojekt. Es ist eine tief persönliche Reflexion über meine Erfahrungen in Deutschland, die meinen künstlerischen Ansatz und mein konzeptionelles Denken maßgeblich geprägt haben. Mein Fokus auf sprachlichen Herausforderungen, kulturelle Kollisionen und die Gegenüberstellung verschiedener Welten ist in meiner Arbeit deutlich erkennbar.
Indem ich Fotografie als meine primäre Sprache nutze, konzentriere ich mich auf das alltägliche Leben, das in den Ecken der Städte verborgen ist – gesehen, aber vergessen, wie die Stuttgarter Straße in Karlsruhe. Dieses Thema wurde besonders deutlich, als ich nach der Pandemie in meine Heimatstadt zurückkehrte. Ich beobachte aufmerksam die marginalisierten Bereiche meiner Heimatstadt und die oft unsichtbaren Aspekte des täglichen Lebens meiner Familie. Diese sowohl ungewohnte als auch vertraute Perspektive vertieft sich in die Frage, wie das Leben in Deutschland meine Weltanschauung beeinflusst hat. Es betont die Komplexitäten, die aus Konflikten zwischen Sprachen und Kulturen entstehen.
Durch Fotografie, Video, Live-Performance und Publikation webe ich ein Netz aus Zeit, das Individuen, Ereignisse und Objekte aus parallelen Zeitlinien miteinander verknüpft. Jedes Fragment eingefrorener Zeit erzählt seine eigne Geschichte und präsentiert eine einzigartige Erzählung – sei es aus einer einheimischen Perspektive oder durch die Linse einer neuen Beobachtung, die durch eigne Erfahrungen in Deutschland geprägt ist.
Meine acht Jahre Leben in Deutschland scheinen in dieser acht Jahre alten Apfelkerzen eingefroren zu sein, sich entwickelnd und eine neue Form annehmend, während sie brennt und sich die Zeit ändert.
My graduation project is a deeply personal reflection on my experiences living in Germany, which have significantly shaped my artistic approach and conceptual thinking. I focus on language challenges, cultural collisions, and the juxtaposition of different worlds, all of which are evident in my work.
Using photography as my primary language, I focus on the everyday life hidden in the corners of cities – seen but forgotten, such as Stuttgarter Street in Karlsruhe. This theme became particularly pronounced upon my return to my hometown after the pandemic. I keenly observe the marginalized areas of my hometown and the neglected aspects of my family's daily life. This both unfamiliar and familiar perspective delves into how living in Germany has impacted my worldview, emphasizing the complexities arising from conflicts between languages and cultures.
Through photography, video, live performance, and publication, I weave a web of time, intertwining individuals, events, and objects from parallel timelines. Each fragment of frozen time tells its own story, presenting a unique narrative – whether as a native perspective or through the lens of a new observation shaped by my experiences in Germany.
Die Ausstellung "Ungeordnete Zustände" erzählt in unterschiedlichen Strängen von der Auflösung der Kleingärten an der Stuttgarter Straße in Karlsruhe. Leonie Mühlen beobachtete diese Bewegungen, dokumentierte sie und nahm selbst daran teil. Die gezeigte Sammlung ist ein Versuch den Ort zu begreifen und zu konservieren. Eben diesen Ort im Abbruch, der in seiner Unordnung und seinem Ungehorsam Refugium für viele Dinge und Wesen war.
Beschreibung (en)
The exhibition "Ungeordnete Zustände" tells the story of the dissolution of the allotment gardens on Stuttgarter Straße in Karlsruhe in various strands. Leonie Mühlen observed these movements, documented them and took part in them herself. The collection on display is an attempt to understand and preserve the place. Precisely this place in demolition, which in its disorder and disobedience was a refuge for many things and beings.
Gemeinsam mit unseren Hallenbau-Partnern öffnen wir unsere Pforten am 04. Februar 2024.
Besuchen Sie uns uns am neuen »Tag der offenen Tür« im Hallenbau und schauen Sie hinter die Kulissen von allen vier Institutionen. Das ZKM | Karlsruhe, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und die Städtische Galerie Karlsruhe freuen sich auf Sie.
Der neue »Tag der offenen Tür im Hallenbau« wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Februar stattfinden. Er ersetzt den traditionellen Termin am 6. Januar.
Zum Tag der offenen Tür im Hallenbau präsentiert die HfG speziell das Thema Druck und Publikation, und zwar in kleinen Auflagen, vielfältig und zum Mitmachen. Sie lädt dazu ein, Publishing Groups und andere Studierenden-Initiativen kennenzulernen. Zudem wird es eine kleine Ausstellung und Führungen durch die Hochschule für Studieninteressierte geben.
Unser Programm ab 11 Uhr:
11:30-12 Uhr Lesung KLAK Lesebühne
12-14 Uhr Sozial & Durstig Pop Up Bar mit DJ Dakang
14 Uhr 1. Führung zum Pavillon Sonic Spatiology Vol. 2
15 Uhr Vortrag Paolo Caffoni Lesebühne
16 Uhr 2. Führung zum Pavillon Sonic Spatiology Vol. 2
Parallel Kino im Blauen Salon
11:00 Uhr bis 13:30 Uhr - Sparte I
13.30 Uhr bis 14:00 Uhr - Mittagspause
14:00 Uhr bis 16:30 Uhr - Sparte II
17:00 Uhr bis 19:00 Uhr - Abschluss - ROGER & ME (1989)
Das Kultivierte Jahrmarktkino - Kurzfilme aus 31 1/2 Jahren HfG-Geschichte
Von 11 bis 17 Uhr lassen wir im Kino im Blauen Salon die Pforten kontinuierlich geöffnet und projizieren ein großes Querbeet-Programm an hauseigenen Kurzfilmen. Dabei mischen wir Arbeiten von aktuell noch eingeschriebenen Regisseur*innen mit den Werken sagenumwobener ehemaliger Studierender. Alles ist dabei: Von der symbolischen HfG-Grundsteinlegung über 90er-Jahre Trash-Ästhetik, Essay- und Animationsfilmen bis hin zu dramatischen Miniaturen. Nehmen Sie ihre imaginäre Zuckerwatte mit in unser Jahrmarktkino und lassen Sie sich berauschen von der Vielfalt einer dreidekadigen Schaffensperiode.
Zum Tagesabschluss möchte sich das Kino im Blauen Salon mit einer Zusatz-Attraktion als reguläre Spielstätte vorstellen : Michael Moore's Frühwerk "Roger & Me" von 1989. Moore öffnet im weitesten Sinne auch hier die Türen (so viel zu Legitimierung!) in seinem Heimatort Flint, Michigan, um die verantwortlichen Chefs und Vorgesetzten zu befragen, wie es zu der Massentlassung von 35.000 Personen in der lokalen General-Motors Fabrik kommen konnte. Eine unterhaltsame Mischung aus Galgenhumor und David vs. Goliath-Kämpfen. Wir projizieren den Film als 35mm Kopie im englischen Original.
Und auch in diesem Jahr stürmen wir hinaus auf die grüne Wiese und frönen den lauen Juni-Nächten beim HfG Open Air Kino. Wir danken dem Open-Air-Kino-Gott, dass es ihn gibt und den extra-hellen 4KW-Xenon-Kolben, die die Nacht zum Tage machen, oder zumindest an den längsten Tagen des Jahres noch etwas auf der Leinwand erkennen lassen. In diesem Jahr nicht auf zwei Wochenenden aufgeteilt sondern an einem Stück durchgeballert, erwarten euch 5 Tage Festivalstimmung mit Musik, Kurzfilmen, Drinks und lecker Essen und natürlich nicht zuletzt einige der schönsten Dinge, die die siebte Kunst in den letzten 100 Jahren so hervorgebracht hat.
Beschreibung (en)
OPEN AIR CINEMA
Save the Date: OPEN AIR CINEMA in front of the HfG from June 20 - 24, 2024. This year we will once again storm out onto the green meadow and indulge in the balmy June nights at the HfG Open Air Cinema. We thank the open-air cinema god that he exists and invite you to 5 days of festival atmosphere with music, short films, drinks and some of the most beautiful things (films) that the seventh art has produced in the last 100 years.
Was passiert, wenn Individuen in engen, geschlossenen Räumen mit kaum persönlicher, sondern standardisierter, fest verankerter, textilloser Ausstattung leben, in denen sie einer permanenten Überwachung und Kontrolle sowie streng geregelten Tagesabläufen ausgesetzt sind?
Mascha Dilger untersucht die Parameter sanktionierender Räume: Besuche in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten und Interviews mit ehemaligen Inhaftierten werden in der Rauminstallation 7qm - Innen(an)sichten verarbeitet. Realitäten eines vor der Gesellschaft verborgenen und von ihr verdrängten Ortes werden offengelegt.
Die Arbeit beleuchtet, wie aus einem fremdbestimmten, rasterartigen Alltag einer totalen Institution, Versuche der geistigen Flucht und der Selbstbestimmtheit hervorgehen können. Es werden ortsspezifische und subkulturelle Erscheinungsformen betrachtet, die als Überlebensstrategien zu verstehen sind.
Beschreibung (en)
What happens when individuals live in narrow, confined spaces with hardly any personal but standardized, firmly anchored, textile-less furnishings, in which they are exposed to permanent surveillance and control as well as strictly regulated daily routines?
Mascha Dilger investigates the parameters of sanctioning spaces: visits to various prisons and interviews with former inmates are processed in the spatial installation "7qm - Innen(an)sichten". Realities of a place hidden from society are revealed.
The work illuminates how attempts of mental escape and self-determination can emerge from the grid-like everyday life of a total institution. Site-specific and subcultural manifestations are considered, which are to be understood as survival strategies.
"Zweitausend Prozent GEILER – Über kreative Arbeit und Familie" setzt sich mit dem Thema Mutterschaft auseinander. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf arbeitenden Müttern in der Kreativbranche. Mutterschaft ist in Arbeitskontexten oftmals mit negativen Vorurteilen behaftet, denen sich dieses Buch stellt, indem es die guten Aspekte von Mutterschaft und ihren Wert für Arbeitswelt und Gesellschaft thematisiert. In Interviews kommen 14 Mütter und ein Vater zu Wort, die ihre Erfahrungen und Perspektiven teilen. Umrahmt werden die Interviewaussagen von Illustrationen und einem Essay der Designjournalistin Zosia Swidlicka aus London. In einem Glossar können die herausgearbeiteten Aspekte nachgeschlagen werden.
Beschreibung (en)
“Zweitausend Prozent GEILER - Über kreative Arbeit und Familie” deals with the topic of motherhood. The focus here is primarily on working mothers in the creative industry. Motherhood is often associated with negative prejudices in work contexts, which this book confronts by addressing the good aspects of motherhood and its value for the world of work and society. In interviews, 14 mothers and one father share their experiences and perspectives. The interview statements are framed by illustrations and an essay by design journalist Zosia Swidlicka from London. A glossary provides information on the aspects discussed.
MYCOSKENE ist eine material-theoretische Verflechtung rund um das Thema Mycelium, dem unterirdischen Hyphengeflecht der Pilze. Ob als sozio-philosophische Metapher, Bau- und Gestaltungsmaterial oder in Form einer multi-medialen Rauminstallation – in ihrer Arbeit folgte die Szenografin und Konzepterin Julia Ihls über 8 Monate den fein verwobenen Strukturen jener Organismen, die durch ihre eigene Zeitlichkeit und Qualitäten zu maßgeblichen Co-Gestaltenden wurden.
Beschreibung (en)
MYCOSKENE is a material-theoretical interweaving around the theme of mycelium, the subterranean network of hyphae of fungi. Whether as a socio-philosophical metaphor, building and design material or in the form of a multi-media spatial installation - in her work, scenographer and conceptual designer Julia Ihls followed the finely interwoven structures of these organisms for over 8 months, which became decisive co-creators through their own temporality and qualities.