„Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen musealer und religiöser Bildbetrachtung und der Frage, welche Kriterien diesen zu Grunde liegen. Ausgangspunkt für diese Fragestellung stellt eine Debatte dar, die in Russland geführt wird. Dort wurden sämtliche Kirchen nach der Oktoberrevolution 1917 enteignet. Der Besitz ging an den Staat über, was zur Folge hatte, dass viele der ursprünglich sakralen Objekte und Bauten zerstört, umgenutzt oder an Museen übergeben wurden. Nach dem Ende des Kommunismus in Russland wurde die Frage nach der Rückgabe dieser Besitztümer häufig gestellt. Aber erst 2007 kam es zu konkreten Planungen zu einem Gesetz zur „Übergabe des in staatlichem oder städtischem Besitz befindlichen Eigentums religiöser Zweckbestimmung an die religiösen Organisationen“ von Seiten des Staates. Dieses Gesetz sollte den Kirchen des Landes eine rechtliche Grundlage für Restitutionsforderungen bieten. Zeitgleich fühlen sich russische Museen durch das Gesetz in ihrem Bestand und in ihrer Existenz bedroht.”
„Die Frage, wem man in einer solchen Auseinandersetzung Recht geben sollte, ist durchaus schwierig: den Museen, die Kulturgüter (wie Ikonen) schützen, oder den Kirchen, für die Bilder Instrumentarien darstellen, die eine aktive Rolle im kirchlichen Ritus spielen und auch genau für diesen Zweck hergestellt wurden? Es geht also um die Frage, ob man sakrale Objekte, Kultwerke also, als Kunstwerke behandeln darf beziehungsweise wie dies zu rechtfertigen ist. Um diese Frage zu klären, ist es nötig den grundsätzlichen Umgang mit Bildern beider Institutionen zu klären. Hieraus ergeben sich auch Fragestellungen für die westlichen Museen und ihren bisherigen Gültigkeitsanspruch.”
‘This work deals with the apparent contradiction between museum and religious image viewing and the question of which criteria underlie these. The starting point for this question is a debate that is taking place in Russia. There, all churches were expropriated after the October Revolution in 1917. The property was transferred to the state, which meant that many of the originally sacred objects and buildings were destroyed, repurposed or handed over to museums. After the end of communism in Russia, the question of returning these possessions was frequently raised. However, it was not until 2007 that concrete plans were made by the state for a law on the ‘transfer of state-owned or municipally-owned religious property to religious organisations’. This law was intended to provide the country's churches with a legal basis for restitution claims. At the same time, Russian museums feel that their existence is threatened by the law.’
‘The question of who should be given the right in such a dispute is a difficult one: the museums, which protect cultural assets (such as icons), or the churches, for which images are instruments that play an active role in the church rite and were produced precisely for this purpose? The question is therefore whether sacred objects, i.e. works of worship, may be treated as works of art and how this can be justified. In order to clarify this question, it is necessary to clarify the fundamental handling of images in both institutions. This also raises questions for Western museums and their current claim to validity.’
Wir alle verlassen irgendwann unser erstes Zuhause (das Zuhause unserer Kindheit), entweder freiwillig oder unfreiwillig. Dieser Abschied ist mehr als nur ein physischer Umzug; er markiert den Beginn einer Reise, auf der wir uns ein neues Zuhause schaffen und gleichzeitig die Sehnsucht nach dem Zuhause der Vergangenheit zurücklassen.
Aber Zuhause ist nicht nur der Ort, an dem wir geboren und aufgewachsen sind; es ist auch der Ort (oder Zustand), an dem wir unsere Identität formen, und der psychologische Raum, in dem wir unsere Erinnerungen und Emotionen speichern. Bevor wir weggehen, erinnern wir uns an Zuhause als einen physischen Ort, der uns vertraut und beruhigend ist, aber nachdem wir weggegangen sind, wird es allmählich weniger zu einem konkreten Bild und mehr zu einem fließenden, psychologischen Konzept. Es ist nicht nur ein Verlust, sondern ein Prozess des Findens und Schaffens eines neuen Zuhauses.
In der modernen Welt, in der sich so vieles so schnell verändert, erfinden wir uns ständig neu und das Zuhause ist kein festes Konzept, sondern wird durch die Orte, Erfahrungen und Beziehungen, die wir bewohnen, neu definiert. Heimat ist unser Ausgangspunkt und bleibt nicht unbedingt an einem Ort; vielmehr bewegen und verändern wir uns und entdecken und schaffen auf diesem Weg neue Formen von Heimat.
Was bedeutet also Zuhause für uns und wie schaffen wir es?
We all leave our first home (our childhood home) at some point, either willingly or unwillingly. This departure is more than just a physical move; it marks the beginning of a journey where we create a new home, while at the same time leaving behind a sense of nostalgia for the home of our past.
But home isn't just the place where we were born and raised; it's also the place where we form our identity, and the psychological space where we store our memories and emotions. Before we leave, home is remembered as a physical place that is familiar and comforting, but after we leave, it gradually becomes less of a concrete image and more of a fluid, psychological concept. It's not just a loss, but a process of finding and creating a new home.
In the modern world, where so much is changing so quickly, we are constantly re-creating ourselves, and home is not a fixed concept, but is redefined by the places, experiences, and relationships we inhabit. Home functions as our base point, and it doesn't necessarily stay in one place; rather, we move and change, discovering and creating new forms of home along the way.
So, what does home mean to us, and how do we create it?
„In den Wald gehen“ ist eine fotografische Reise durch den Lebensraum Wald, der seine Entwicklung über die letzten Jahrzehnte sowie die Beziehung der Menschen zu diesem besonderen Ort untersucht und in einem Buch zusammenfasst. Über Interviews kommen Personen aus verschiedenen Altersgruppen zu Wort und teilen ihre Ansichten zu Themen wie Kindheit, Erinnerungen, Heimat und Veränderung in Bezug auf den Wald. Diese Interviews werden durch Bildstrecken begleitet, welche als eine Momentaufnahme den aktuellen Zustand unserer Wälder dokumentieren. Eine Broschüre fungiert als Beilage zum Buch und erarbeitet, über einen Essay, den historischen Kontext der deutschen Wälder in Bezug auf Literatur und Kunst, um kollektive Wahrnehmungsmuster aufzuzeigen und zu erläutern.
Beschreibung (en)
“Going into the forest” is a photographic journey through the forest, examining its development over the last few decades and people's relationship to this special place, summarizing it in a book. Through interviews, people from different age groups share their views on topics such as childhood, memories, home and change in relation to the forest. These interviews are accompanied by a series of pictures that document the current state of our forests as a snapshot. A brochure acts as a supplement to the book and uses an essay to develop the historical context of German forests in relation to literature and art in order to show and explain collective patterns of perception.