Unsere Bewegungen können wie eine Performance begriffen werden, wie etwas Flüchtiges, das nur im Moment existiert und nach der Vollendung weder sichtbar noch fassbar ist. Nur die Erinnerungen an das Erlebte bleiben als Spuren der Bewegung in unserem Geist erhalten. Path Tiles nutzt GPS-Daten, um diese besonderen Momente individueller Erfahrung einzufangen und in Form von Mustern in die physische Welt des sicht- und tastbaren Textils zu übertragen. Es entsteht eine tiefe Bindung zwischen Mensch und Objekt.
Jedes Muster steht für eine Reise, für eine Erfahrung. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Spaziergang in der Natur, eine Reise in ein fernes Land oder einen wiederkehrenden Weg des Alltags handelt. Die daraus entstehenden Muster erzählen von den Gefühlen und Begegnungen, von dem Gesehenen und dem Erlebten und erinnern uns an das, was uns ausmacht.
Mit der Path Tiles Website habe ich ein Werkzeug entwickelt, um diese Reisen in Form von GPS-Daten in strickbare Muster zu verwandeln. Ich habe die Website so gestaltet, dass die Ästhetik des Musters durch zusätzliche Verschiebung, Verzerrung und Spiegelung individualisiert werden kann. Dies stellt außerdem sicher, dass Menschen mit der gleichen Strecke trotzdem persönliche Muster erstellen können. Das entstandene Muster wird dann in Form eines gestricktes Objekts zum Leben erweckt und wird zur materialisierten persönlichen Erfahrung. Durch die Einbeziehung des Nutzers in den Gestaltungsprozess entsteht eine weitere Ebene der Bindung zwischen Mensch und Objekt.
Für das Diplom habe ich exemplarisch fünf Objekte gestaltet, die mit diesen Mustern personalisiert werden können. Das Design der Objekte konzentriert sich darauf, das Reisen oder das „unterwegs sein“ in verschiedenen Situationen zu erleichtern. In diesem Prozess ist ein Schal mit Taschen, ein Umhang, der gleichzeitig als Decke genutzt werden kann, eine Tasche, die zugleich ein Kissen ist, eine Balaklava mit Ohrenschützern und ein Nackenkissen mit Rückenstütze und Taschen in den verlängerten Seitenteilen entstanden.
Für die finale Herstellung der Objekte haben fünf Personen die GPS-Daten verschiedener Routen verwendet um ihre persönlichen Muster auf der Path Tiles Website zu erstellen. Jedes der Objekte wurde zu einer Person, einer Reise, einem Muster zugeordnet und entsprechend produziert. Die fertigen Objekte sind die materialisierten Erfahrungen und Erinnerungen dieser Menschen.
Begleitend zu dieser Arbeit habe ich mit der Sammlung von Reisen in Form von Geschichten und Mustern begonnen. Hierbei ist ein kleines Booklet entstanden, das die Beiträge von 19 Menschen beinhaltet. Sie alle haben eine Erinnerung von einer Reise in Form von Text und Muster mit mir geteilt.
Movement is like a performance, something momentous becoming invisible and untouchable as soon as it is complete. Only the memories of the experience remain as traces of the movement in our minds. Path Tiles captures these valuable moments of individual experiences and transfers them into the physical world of visible and tactile textiles, creating a deep relationship between person and object.
Each pattern represents a journey, an experience. It doesn't matter whether it's a walk in nature, a trip to a distant country, or a repeating path in everyday life. The resulting patterns tell of the emotions evoked by landscapes, the lessons learned along the way and the power of the journey to shape our lives.
With the Path Tiles website, I have developed a tool to transform these journeys into knitable patterns using GPS data. I designed the website so that the aesthetics of the pattern can be individualized through shifting, distorting, and mirroring. This ensures that even people with the same route can create personal patterns. The resulting pattern is then brought to life in the form of a knitted object, becoming a materialized personal experience. By involving the user in the design process, an additional layer of connection between person and object is created.
For my diploma, I have designed five objects that can be personalized with these patterns. The design of these objects focuses on making travelling or being "on the go" more comfortable. This process has resulted in the creation of a scarf with pockets, a cape that can also be used as a blanket, a bag that doubles as a pillow, a balaclava with ear cushions, and a neck pillow with back support and pockets in the extended side parts.
For the final production of the objects, five people used the GPS data of different routes to create their personal patterns on the Path Tiles website. Each of the objects was assigned to a person, a journey, a pattern, and then produced accordingly. The finished objects are the materialized experiences and memories of these people.
Accompanying this work, I have started collecting journeys in the form of stories and patterns. This resulted in a small booklet that includes contributions from 19 people. They all shared a memory of a journey in the form of text and pattern with me.
Photosymbiosen – On Co-Developing with Plant Accomplices
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Titel
Photosymbiosen – On Co-Developing with Plant Accomplices
Titel (en)
Photosymbiosen – On Co-Developing with Plant Accomplices
Untertitel
Sustainable Photography
Beschreibung (de)
Wie können wir fotografische Verfahren entwickeln, die nicht auf einem Ausbeutungsverhältnis der Umwelt beruhen, sondern vielmehr mit nicht-menschlichen Akteuren in Kollaboration treten? Wenn auch ein solches Unterfangen aufgrund der anthropozentrischen Perspektive zu kurz kommen muss, so eröffnet jenes unmögliche Driften hin zum pflanzlicheren Denken ein Spannungsfeld der künstlerischen Auseinandersetzung. Vom Flanieren in den Wäldern, dem Sammeln von Kräutern bis hin zur Ambivalenz zwischen städtischem Raum, pflanzlicher Peripherie und Ruderaler Vegetation – all jene dynamischen Wechselverhältnisse eines geteilten Habitats stellen den gedanklichen Ausgangspunkt der Arbeiten von “Photosymbiosen – On Co-Developing with Plant Accomplices” dar. Neben dem Bemühen um einen Fotografischen Blick, der sich ins mutuale Beziehungsgeflecht jener Co-Existenzen einfügt, steht das Bildgebungsverfahren analoger, nachhaltiger Fotografie im Fokus der Recherche. Denn jene alte Technik, die in Zeiten digitaler Bilderflut zunehmend ein Comeback erfährt, stellt vor einige Herausforderungen:
So basiert jenes Verfahren der Bilderzeugung auf der Lichtempfindlichkeit von Silberhalogenidkristallen, die in einer Gelatineemulsion auf einem Filmträger (zur Herstellung des Negativs) und auf Papier (zur Herstellung des Fotos) aufgebracht sind. Um die Kristalle in metallisches Silber umzuwandeln und so ein (negatives) Bild auf Film zu erhalten, beziehungsweise es dann auf Papier zu verarbeiten und zu vergrößern (positives fotografisches Bild), ist es notwendig, verschiedene, hochgiftige chemische Lösungen zu verwenden. Diese Produkte sind nicht nur gesundheitsgefährdend für diejenigen, die mit ihnen umgehen, sondern stellen auch eine große Quelle für die Verschmutzung von Gewässern, Pipelines und ganz allgemein der Umwelt dar – und müssen daher in besonderer Weise entsorgt und behandelt werden. Darüber hinaus ist nicht nur die Giftigkeit dieser Bildentwicklungsmethode problematisch, sondern auch ihr Medium. Die auf Film und Papier aufgebrachte Gelatine ist tierischen Ursprungs – in der Regel eine Rindergelatine – und wird damit Teil der vielfältigen Probleme der Fleischindustrie. Letztlich macht die Industrialisierung der analogen Fotografie, von ihren chemischen Komponenten bis hin zur Entwicklung der Fotos in Labors, ihre Anwender abhängig von vorgefertigten, in der Regel teuren Produkten.
Getragen von dem Wunsch, neue experimentelle Formen der Kreation zu erforschen und die Umweltbelastung durch jene fotografische Technik zu reflektieren, wurden so verschiedene alternative Verfahren zur Reduktion von Chemikalieneinsatz entwickelt. Dabei gaben verschiedene internationale Initiativen aus dem Bereich der nachhaltigen Fotografie Inspirationen zur Herstellung eigener Schwarz-Weiß-Entwickler, die auf regionalen und saisonalen Pflanzen der städtischen Umgebung Karlsruhes basieren (Kräuter, Blätter, Blumen, Baumrinde, Moos, Gemüse, etc.). Die ausgestellten Werke geben Einblicke in die experimentelle Forschung, eine ergänzende Website gibt weitere Informationen zu Dokumentationen wie auch Herstellungsverfahren und Recherchen.
How can we develop photographic processes that are not based on a relationship of exploitation of the environment, but rather enter into collaboration with non-human actors? Even if such an endeavour must fall short due to the anthropocentric perspective, that impossible drift towards more plant-based thinking opens up a field of tension for artistic exploration. From strolling in the woods, collecting herbs to the ambivalence between urban space, plant periphery and ruderal vegetation – all those dynamic interrelationships of a shared habitat represent the intellectual starting point of the works of "Photosymbioses – On Co-Developing with Plant Accomplices". In addition to the effort to create a photographic gaze that fits into the mutual network of relationships of these co-existences, the research focuses on the imaging process of analogue, sustainable photography. This old technique, which is increasingly making a comeback in times of a flood of digital images, poses a number of challenges:
For example, this method of image creation is based on the light sensitivity of silver halide crystals, which are deposited in a gelatine emulsion on a film carrier (to produce the negative) and on paper (to produce the photograph). In order to convert the crystals into metallic silver and thus obtain a (negative) image on film, or then process and enlarge it on paper (positive photographic image), it is necessary to use various highly toxic chemical solutions. These products are not only hazardous to the health of those who handle them, but are also a major source of pollution of water, pipelines and the environment in general - and must therefore be disposed of and treated in a special way. Furthermore, it is not only the toxicity of this image development method that is problematic, but also its medium. The gelatine applied to film and paper is of animal origin - usually a bovine gelatine - and thus becomes part of the manifold problems of the meat industry. Ultimately, the industrialisation of analogue photography, from its chemical components to the development of the photos in laboratories, makes its users dependent on prefabricated, usually expensive products.
Driven by the desire to explore new experimental forms of creation and to reflect on the environmental impact of that photographic technique, various alternative methods for reducing chemical use were thus developed. In the process, various international initiatives from the field of sustainable photography provided inspiration for the production of own black-and-white developers based on regional and seasonal plants from Karlsruhe's urban environment (herbs, leaves, flowers, tree bark, moss, vegetables, etc.). The exhibited works provide insights into the experimental research, a complementary website gives further information on documentation as well as production processes and research.
„Present Tense” beschäftigt sich mit unserer unmittelbaren Gegenwart: Wir leben in einer komplexen, krisenhaften Zeit, in der die Überlagerung von Klima- und Energiekrise, Postpandemie, Prekarität und Konkurrenz, gesellschaftlicher Radikalisierung bis hin zu näher rückenden Kriegen bereits jetzt gravierende Auswirkungen auf unser Leben und Arbeiten hat. Die Anspannung steigt, wir stehen vor dringlichen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben und bewegen uns zugleich in Richtung eines Zustands chronischer Erschöpfung. Das etablierte Kunstfeld und die künstlerische und kulturelle Produktion sind davon nicht ausgenommen. Mit Künstler:innen, Kurator:innen und anderen Expert:innen des kulturellen Feldes möchten wir den Blick auf die aktuelle künstlerische Produktion und Ausstellungspraxis richten und die Frage nach möglichen (Zukunfts-)perspektiven für das Kunstfeld diskutieren:
Welche gesellschaftliche Rolle können und müssen Kunst und ihre Produzent:innen in einer sich radikal verändernden Welt einnehmen? Wie können Kunst- und Kulturinstitutionen zu Orten aktiver gesellschaftlicher Transformation werden? Was bedeutet es, eine (ökologisch wie sozial) nachhaltige künstlerische und institutionelle Praxis in der digitalen Gegenwart zu entwickeln? Welche neuen Gemeinschaften brauchen wir, gerade im Hinblick auf die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Radikalisierung? Offensichtlich führt die krisenhafte Gegenwart u. a. dazu, dass sich Menschen nach autoritären Figuren und Programmen sehen – eine Aufgabe von Kunst und Kultur könnte es sein, andere, freiere Konzepte von Zukunft zu entwerfen.
Auch das Konzept der Fürsorge in der künstlerischen und kuratorischen Praxis wird Thema der Veranstaltung sein. Teil des Symposiums sind neben Vorträgen künstlerische Workshops, Interventionen und Performances, die wir als gleichwertige Formen der Wissensproduktion und -vermittlung begreifen.
Mit Beiträgen von Gin Bahc, Sascia Bailer, Constanze Fischbeck, Sina Hensel, Alistair Hudson, Anne Duk Hee Jordan, Valentina Karga, Matriarchale Volksküche, Jacob Ott und Dorothee Richter.
„Present Tense” concerns itself with our immediate present: We live in a complex, crisis-filled age in which the overlapping of climate and energy crisis, post-pandemic times, precarity, social radicalisation and even impending wars already govern our lives and work. Tension is rising, we are faced with imperative responsibilities for society as a whole and are, at the same time, moving towards a state of chronic exhaustion. There is no exception for the field of arts and artistic and cultural production.
Together with artists, curators and other experts from the cultural field, we would like to examine current artistic productions and exhibition practices and discuss possibilities for the (future) perspectives of the arts. Which roles within society can and must art and its producers embrace in a radically changing world? How can art and cultural institutions become venues of active social transformation? What does it mean to develop an (ecologically as well as socially) sustainable artistic and institutional practice in the digital present? The concept of care within artistic and curatorial practices will be a topic of the event as well.
What new relationships do we need, especially in view of intensifying social division and radicalisation? Obviously, the crisis-filled present among other things leads to people looking to authoritarian figures and programmes – one of the tasks for art and culture could be to design other, more independent and free concepts of the future.
In addition to lectures and panels, the symposium will include artistic workshops, interventions and performances, which are also forms of knowledge production and dissemination that we feel to be of equal importance.
With contributions from Gin Bahc, Sascia Bailer, Constanze Fischbeck, Sina Hensel, Alistair Hudson, Anne Duk Hee Jordan, Valentina Karga, Matriarchale Volksküche, Jacob Ott and Dorothee Richter
In diesem Stück erkunde ich die Sinnlosigkeit des Lebens durch die Verschmelzung von Skateboarding und greife dabei auf das Bildnis des Sisyphos aus der griechischen Mythologie zurück, das den Felsen schiebt. Ich habe einen Raum von 8*5 Metern konstruiert, umgeben von Skateboard-Soundeffekten unten und Projektion Animationen oben. Die Trajektorie des Skateboards schreitet kontinuierlich voran, dreht sich und scheitert letztendlich auf dem Gelände, ähnlich wie Sisyphos, der endlos den Felsen schiebt und in einem unendlichen Zyklus von Anstrengung und Scheitern gefangen ist.
Die lebendigen animierten Skateboard-Spuren vermitteln Spannung und surreale visuelle Ausdrücke. Die Anstrengung des Skateboardens entspricht dem endlosen Rollen des Felsens und regt zur Reflexion über die Bedeutung des Lebens an. Zuschauer reflektieren in dieser Umgebung kontinuierlich über die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung von Anstrengung, was die widersprüchlichen Gefühle der Menschheit gegenüber dem Dasein widerspiegelt. Diese Szene ist nicht nur eine visuelle Freude, sondern dient auch als spirituelle Erleuchtung und Reflexion.
In this piece, drawing upon the imagery of Sisyphus from Greek mythology pushing the boulder, I explore the meaninglessness of life through the fusion of skateboarding. I constructed a space measuring 8*5 meters, enveloped in skateboard sound effects below and projection animations above. The skateboard's trajectory continually progresses, turns, and ultimately fails on the terrain, resembling Sisyphus endlessly pushing the boulder, caught in an infinite cycle of effort and failure.
The vibrant animated skateboard tracks convey tension and surreal visual expressions. The effort of skateboarding parallels the endless rolling of the boulder, prompting contemplation on the meaning of life. Spectators continually ponder the transience of life and the significance of effort in this setting, reflecting humanity's contradictory feelings towards existence. This scene is not just a visual delight but also serves as a spiritual enlightenment and reflection.
Die Ausstellung "Seeing With Four Eyes" verfolgt die Objektbiografie der Statue Ngonnso' aus Kamerun durch verschiedene geografische, zeitliche und institutionelle Kontexte. Dieser erste Satz ist bereits fehlerhaft. Ist Statue überhaupt ein angemessener Begriff, um eine Figur zu beschreiben, die für die einen ein Lebewesen darstellt, während andere sie lediglich als Beispiel für materielle Kultur betrachten? Und ist Biografie der richtige Begriff, um das Leben eines Artefakts zu beschreiben? Ist sie an ihr materielles Wesen gebunden oder existiert sie schon lange bevor sie aus Holz geschnitzt wurde und lange nachdem sie von Termiten gefressen wurde oder in einem brennenden Museum verloren ging? In dem Bestreben, mehr über Ngonnso' zu erfahren, beschloss ich, sie bei ihrem Namen zu nennen und damit nicht vorzuschreiben, was sie ist. Ich habe versucht, die Fragmente einer Geschichte zu sammeln, die sich nicht zu einem Ganzen zusammenfügen lassen. Ich verfolgte Fäden, die bis zur Entstehungszeit zurückreichen, zu Strafexpeditionen und Kriegshandlungen des deutschen Kolonialreichs, zu Kulturfesten in Kamerun und Europa und zu einem Museum, das versucht, mit seiner Sammlung zurechtzukommen. Ich habe mit Menschen gesprochen, die sich entweder mit Ngonnso' selbst oder mit den Kampagnen, nationalen Gesetzen und der Politik beschäftigt haben, die sie beeinflusst haben und weiterhin beeinflussen. Ngonnso' befindet sich in einem Schwebezustand: Sie wird im Frühjahr 2019 von einem Museumsdepot am Rande Berlins in eine neue Museumseinrichtung im Stadtzentrum transportiert und damit erneut von einem gelagerten Objekt in ein Ausstellungsobjekt verwandelt. Zugleich ist sie Gegenstand laufender Restitutionsverhandlungen zwischen dem Oberhäuptling des Königreichs Nso', Fon Sehm Mbinglo I, dem Staat Kamerun, dem Ethnologischen Museum Berlin und dem deutschen Staat. "Seeing With Four Eyes" bietet einen Raum, um über diese Einheit in ihren vielfältigen und widersprüchlichen Dimensionen zu reflektieren.
The exhibition "Seeing With Four Eyes" follows the object biography of the statue Ngonnso’ from Cameroon through different geographical, temporal and institutional contexts. This first sentence is already flawed. Is statue even an adequate term to describe a figure that represents a living being to some people, while others merely see it as an example of material culture? And is biography the right term to describe the life of an artifact? Is it bound to its material being or does it exist well before it is carved out of wood and long after it is eaten by termites or lost in a burning museum? In the endeavour to learn more about Ngonnso’, I decided to call her by her name, thereby not predefining what she is. I tried to gather the fragments of a story that do not form a whole. I followed threads that go back to the time of creation, to punitive expeditions and acts of war carried out by the German colonial empire, cultural festivals in Cameroon and Europe, and to a museum trying to come to terms with its collection. I talked to people who have engaged either with Ngonnso’ herself or with the campaigns, national laws, and politics that have influenced and continue to influence her. Ngonnso’ is in a state of limbo: she will be transported from a museum depot in the outskirts of Berlin to a new museum institution in the city centre in the spring of 2019, once again being transformed from a stored object into an exhibition object. At the same time, she is subject of ongoing restitution negotiations between the paramount chief of the kingdom Nso’, Fon Sehm Mbinglo I, the state of Cameroon, the Ethnological Museum Berlin and the German state. "Seeing With Four Eyes" offers a space to reflect upon this entity through its multiple and contradictory dimensions.
Die Hochschule heißt die Erstsemester, Studierenden und Angehörigen der HfG Karlsruhe sowie Gäste, Freund:innen und Fördernde zum Beginn des Wintersemesters 2023/2024 in einer festlichen Semestereröffnung willkommen, die in diesem Jahr am Montag, 16. Oktober 2023 im Lichthof stattfindet.
Programm:
ab 17:30 Bar und DJ-Set Finn Baygan
18:00-18:10 Eröffnung Prof. Constanze Fischbeck
18:10-18:15 Grußwort Alistair Hudson
18:15-18:20 Grußwort Prof. Dr. Rupert Vogel
18:25-18:35 Verabschiedung Mitarbeitende und Lehrende und Begrüßung der neuen Lehrenden durch Prof. Dr. Matthias Bruhn
18:40-18:50 Künstlerischer Beitrag von Finn Baygan
18:50-19:10 Diplomübergaben durch die Fachgruppen
19:10-19:20 Preisübergabe durch Bürgermeister Dr. Albert Käuflein mit Jana Renger & Guillermo Wilkins
19:20-19:25 AStA Beitrag
19:25-19:30 Danksagung durch Prof. Dr. Matthias Bruhn
19:30-20:30 Bar und DJ-Set Finn Baygan
20:30 Im Forum: Performance aaahhhnnndddiii
The university welcomes the freshmen, students and members of the HfG Karlsruhe as well as guests, friends and supporters at the beginning of the winter semester 2023/2024 in a festive semester opening, which will take place this year on Monday, October 16, 2023 in the Lichthof.
Program:
from 17:30 Bar and DJ set Finn Baygan
18:00-18:10 Opening Prof. Constanze Fischbeck
18:10-18:15 Greeting Alistair Hudson
18:15-18:20 Greeting Prof. Dr. Rupert Vogel
18:25-18:35 Farewell to staff and lecturers and welcome to the new lecturers by Prof. Dr. Matthias Bruhn
18:40-18:50 Artistic contribution by Finn Baygan
18:50-19:10 Presentation of diplomas by the departments
19:10-19:20 Award ceremony by mayor Dr. Albert Käuflein with Jana Renger & Guillermo Wilkins
19:20-19:25 AStA Contribution
19:25-19:30 Acknowledgement by Prof. Dr. Matthias Bruhn
19:30-20:30 Bar and DJ-Set Finn Baygan
20:30 In the Forum: Performance aaahhhnnndddiii
Weltweit entstehen immer mehr „marginale“, „laterale" oder nicht-institutionelle, selbstinitiierte, informelle und kleine private Archive, die von der Politik öffentlicher Institutionen hinterlassene Lücken schließen und marginalisierten Personen und Realitäten eine Stimme geben. Dabei handelt es sich oft nicht um Archive im eigentlichen Sinne, sondern um Indizes oder kreative Projekte, die mit Materialien und Daten auf neuartige Weise umgehen. Parallel dazu und in Verbindung damit ist eine große Anzahl von forschungsbasierten kreativen Praktiken entstanden, die mit der Aneignung und Neuformulierung archivarischer Methoden arbeiten und damit auf eine Medienrealität im beschleunigten Wandel reagieren. Das Internet und die neuen Medien fordern dazu heraus, neue Sprachen und Methoden des Archivierens zu entwickeln, aber auch eine politisch-strategische, interdisziplinäre Debatte darüber zu führen, was es wirklich bedeutet, Archivmaterial zu teilen beziehungsweise zu kommerzialisieren. Die oben genannten Phänomene: subalterne Archive, forschungsbasierte künstlerische Praktiken und das Aufkommen neuer Medien erschüttern das Archiv – sowohl Inhalt als auch formal – auf unterschiedliche Weise. Gerade der Blick auf kleine und marginale Archivierungsinitiativen lässt uns die heutigen Herausforderungen im Feld der Archive verstehen: das kontinuierliche Aufzeichnen von Ereignissen, das dynamische und autonome Verwalten von Daten, das Dokumentieren und Bewahren möglichst aller Stimmen.
Das Thema des 30-jährigen Jubiläums der HfG Karlsruhe ist "The future of“. Die Zukunft können wir nicht gestalten, ohne uns den gegenwärtigen Fragen der Archivierung des Vergangenen zu stellen. Um unsere Sicht auf die Realität, auf konventionelle westliche Formen des Wissens, der Klassifizierung und der Bewertung in Frage zu stellen, um die jüngste Vergangenheit und ihre materiellen und „immateriellen“ Veränderungen zu dokumentieren, um die vielfältigen und miteinander verknüpften Dringlichkeiten der Gegenwart anzugehen, brauchen wir sowohl das Archiv als auch seine Erschütterungen. Anstatt den Begriff des Fortschritts in Bezug auf die Zukunft allgemein und insbesondere auf die Zukunft des Archivierens zu verwenden, möchten wir die Dimension der Zukunft unter dem Aspekt des Potenzials untersuchen.
Gastredner*innen sind u. a. der Künstler Lawrence Abu Hamdan, die Begründerin des Cyberfeminism Index Mindy Seu, die Direktorin der Villa Romana in Florenz Angelika Stepken und die Wissenschaftlerin Özge Çelikaslan. Das Programm wird in Kürze veröffentlicht werden.
'Marginal/Lateral’ or non-institutional, self-initiated, informal and small private archives are cropping up across the globe to address gaps and offer a voice to marginalized bodies and realities. These are often not archives in the strict sense of the word, but come in the form of indexes or creative projects that reframe materials and data. Both in parallel and in conjunction, an unprecedented number of research based creative practices, which use appropriation and re-framing (by drawing from the archive or building it) as the basis for their work, and to make sense of a rapidly changing mediatic reality, have also emerged. The added context of the internet and the birth of new media have created the urgency to create a new language and method of archiving, as well for an ethical debate, across different disciplines, around what it really means to share (and often commodify) archival materials. The above fields of enquiry: subaltern archives, research based artistic practices and the emergence of new media are all shaking the archive—both in terms of content and container—in different ways. In order to re-shape our ways of keeping a dynamic record, of sorting and storing data, of preserving all voices, we cannot ignore small scale archival initiatives and attempts.
The theme of HfG’s 30 year anniversary is “the future of” and a future cannot be consciously built without facing a new set of questions around archiving present and past. In order to upend our learned assumptions about reality, about Western forms of knowledge, classification and value; in order to keep a record of the recent past and its material and immaterial transformations; in order to address the multiple, yet interconnected urgencies of the present, we need both the archive and the question, and neither of these ingredients can ever be static. Rather than adopting a notion of progress in relation to the future in general and the future of archiving more specifically, we would like to explore the idea of the future within the framework of potential.
Guests include artist Lawrence Abu Hamdan, Cyberfeminism Index Founder, Mindy Seu, director of Villa Romana in Florence, Angelika Stepken, researcher, Özge Çelikaslan and more. A detailed schedule will be released in the coming weeks.
Gemeinsam mit unseren Hallenbau-Partnern öffnen wir unsere Pforten am 04. Februar 2024.
Besuchen Sie uns uns am neuen »Tag der offenen Tür« im Hallenbau und schauen Sie hinter die Kulissen von allen vier Institutionen. Das ZKM | Karlsruhe, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und die Städtische Galerie Karlsruhe freuen sich auf Sie.
Der neue »Tag der offenen Tür im Hallenbau« wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Februar stattfinden. Er ersetzt den traditionellen Termin am 6. Januar.
Zum Tag der offenen Tür im Hallenbau präsentiert die HfG speziell das Thema Druck und Publikation, und zwar in kleinen Auflagen, vielfältig und zum Mitmachen. Sie lädt dazu ein, Publishing Groups und andere Studierenden-Initiativen kennenzulernen. Zudem wird es eine kleine Ausstellung und Führungen durch die Hochschule für Studieninteressierte geben.
Unser Programm ab 11 Uhr:
11:30-12 Uhr Lesung KLAK Lesebühne
12-14 Uhr Sozial & Durstig Pop Up Bar mit DJ Dakang
14 Uhr 1. Führung zum Pavillon Sonic Spatiology Vol. 2
15 Uhr Vortrag Paolo Caffoni Lesebühne
16 Uhr 2. Führung zum Pavillon Sonic Spatiology Vol. 2
Parallel Kino im Blauen Salon
11:00 Uhr bis 13:30 Uhr - Sparte I
13.30 Uhr bis 14:00 Uhr - Mittagspause
14:00 Uhr bis 16:30 Uhr - Sparte II
17:00 Uhr bis 19:00 Uhr - Abschluss - ROGER & ME (1989)
Das Kultivierte Jahrmarktkino - Kurzfilme aus 31 1/2 Jahren HfG-Geschichte
Von 11 bis 17 Uhr lassen wir im Kino im Blauen Salon die Pforten kontinuierlich geöffnet und projizieren ein großes Querbeet-Programm an hauseigenen Kurzfilmen. Dabei mischen wir Arbeiten von aktuell noch eingeschriebenen Regisseur*innen mit den Werken sagenumwobener ehemaliger Studierender. Alles ist dabei: Von der symbolischen HfG-Grundsteinlegung über 90er-Jahre Trash-Ästhetik, Essay- und Animationsfilmen bis hin zu dramatischen Miniaturen. Nehmen Sie ihre imaginäre Zuckerwatte mit in unser Jahrmarktkino und lassen Sie sich berauschen von der Vielfalt einer dreidekadigen Schaffensperiode.
Zum Tagesabschluss möchte sich das Kino im Blauen Salon mit einer Zusatz-Attraktion als reguläre Spielstätte vorstellen : Michael Moore's Frühwerk "Roger & Me" von 1989. Moore öffnet im weitesten Sinne auch hier die Türen (so viel zu Legitimierung!) in seinem Heimatort Flint, Michigan, um die verantwortlichen Chefs und Vorgesetzten zu befragen, wie es zu der Massentlassung von 35.000 Personen in der lokalen General-Motors Fabrik kommen konnte. Eine unterhaltsame Mischung aus Galgenhumor und David vs. Goliath-Kämpfen. Wir projizieren den Film als 35mm Kopie im englischen Original.
Gezeiten sind dem Zyklus von Sonne, Erde und Mond unterworfen. Sie sind die Bewegung der Wassermassen des Ozeans, die an den Küsten als periodisches Ansteigen und Absinken des Meeresspiegels in Erscheinung tritt. [...] Gezeiten als Daseinsmetapher umreißen das fortlaufende Ausbalancieren von Kommen und Gehen, Anziehen und Abstoßen, Sich zeigen und entziehen. [...] "Tide" überträgt dieses Verständnis der Gezeiten in eine kontinuierliche, non-lineare Bewegung im Ausstellungsraum.
Beschreibung (en)
Tides are subject to the cycle of the sun, earth and moon. They are the movement of the water masses of the ocean, which appears on the coasts as a periodic rise and fall of the sea level. [...] Tides as a metaphor for existence outline the continuous balancing of coming and going, attracting and repelling, showing and withdrawing. [...] "Tide" translates this understanding of the tides into a continuous, non-linear movement in the exhibition space.
DANK
Alexander Knoppik, Andreas Müller, Andrej Mircev, Anja Casser, Anja Dorn, Anja Ruschival, Christoph Funk, Corinna Scheib, Francesca Romana Audretsch, Friederike Schäfer, Hanna Franke, Hanne König, Hans D. Christ, Hendrik Stoerk, Hubert Distel, Iden Sungyoung Kim, Ivo Scheib, Jaya Demmer, Jonas Piroth, Josefine Scheu, Judith Milz, Karl-Heinz Scheib, Laurine Haller, Leia Walz, Leonie Ohlow, Lioudmila Voropai, Lisa Bergmann, Lizzy Ellbrück, Lydia Kähny, Maria Harder-Scheib, Matthias Bruhn, Patrick Alan Banfield, Paulina Mimberg, Petra Zimmermann, Sascha Jungbauer, Sebastian Schäfer, Susanne Kriemann, Thomas Rustemeyer, Tobias Keilbach, Viktor Neumann
Thursday our HfG online Journal UMBAU will celebrate it's 3rd Issue called CHAINING.
8pm / 18.01.24 / at HfG Forum
There will be a performance by the artist Elle Fierce at 20:30 They are a Trans Non-Binary, British born Jamaican-Irish artist and activist, classically trained in ballet and modern dance, and have performed on stages around the world, particularly in the UK and most recently as a Soloist at Oper Leipzig. Now a freelance artist, with a multi disciplinary approach to performance, combining their activism and life experience as a black trans body to create provocative works.
The event shows artworks by Lucia Mattes and Lars Pinkwart and hosts afterwards DJ sets by aswesome LaLa Tina and our very best Frankie Spiderweb.
Our first contributions feature Mascha Dilger, Matteo Pasquinelli and Ülkü Süngün.
With unchained hearts, your UMBAU Team // Paolo Caffoni, Charlotte Eifler, Yannick Fritz, Jule Köpke & Livia Lazzarini
Thursday our HfG online Journal UMBAU will celebrate it's 3rd Issue called CHAINING.
8pm / 18.01.24 / at HfG Forum
There will be a performance by the artist Elle Fierce at 20:30 They are a Trans Non-Binary, British born Jamaican-Irish artist and activist, classically trained in ballet and modern dance, and have performed on stages around the world, particularly in the UK and most recently as a Soloist at Oper Leipzig. Now a freelance artist, with a multi disciplinary approach to performance, combining their activism and life experience as a black trans body to create provocative works.
The event shows artworks by Lucia Mattes and Lars Pinkwart and hosts afterwards DJ sets by aswesome LaLa Tina and our very best Frankie Spiderweb.
Our first contributions feature Mascha Dilger, Matteo Pasquinelli and Ülkü Süngün.
With unchained hearts, your UMBAU Team // Paolo Caffoni, Charlotte Eifler, Yannick Fritz, Jule Köpke & Livia Lazzarini