FLAME SPRAYED
Metall und Holz sind einander nicht fremd. Eisennägel halten seit Jahrhunderten Holzstücke zusammen. Aber was passiert, wenn diese uralte Verbindung aus einer mechanischen zu einer alchemistischen Einheit wird? Die Antwort liegt nicht in der mittelalterlichen Zauberei, sondern in einem industriellen Hightech-Verfahren. Das Metallflammspritzen geht auf Beobachtungen zurück, als Munition mit den Objekten verschmolz, auf die sie abgefeuert wurde, und hat sich zu einer Technik entwickelt, die in spezialisierten Werkstätten vor allem für den Korrosionsschutz von Metallen eingesetzt wird. Bei der Arbeit mit einem Metallsprüher fielen mir die Holzabschnitte auf, die als Träger für die besprühten Objekte verwendet wurden, sie wirkten wie metallisiert.
Der Spiegel, die Lampe und der Hocker der Serie FLAME SPRAYED reflektieren die hybriden Eigenschaften des Materials: Eine spiegelartig polierte Holzmaserung, ein in Stücke geschnittener Balken mit offenen Enden und eine leitfähige Holzoberfläche, die als Schalter fungiert.
FLAME SPRAYED
Metal and wood are no strangers to each other. Iron nails have been holding pieces of wood together for centuries. But what happens when this age-old bond gets transforms from a mechanical to an alchemical unison? The answer doesn't come from medieval wizardry but from a high-tech industrial process. Metal Flame Spraying dates back to observations, when ammunition fused with the objects it was fired at, developed into a technique that sits tucked away in specialised workshops primarily used for metal corrosion protection. Working with a metal-sprayer, I noticed the sacrificial wood offcuts being used as supports for the sprayed objects, and was caught by their unexpected appeal when seemingly metallified.
The mirror, lamp and stool of the series FLAME SPRAYED reflect the hybrid properties of the material: A mirror-like polished wood grain, a beam cut into pieces with open ends and a conductive wooden surface that acts as a switch.
Mein Projekt FLAME SPRAYED hat im Afterfire Seminar WS22/23 begonnen (Januar 2023 Projekt start) und ist danach zu einem freien Projekt geworden, an dem ich jetzt noch arbeite.
Gezeiten sind dem Zyklus von Sonne, Erde und Mond unterworfen. Sie sind die Bewegung der Wassermassen des Ozeans, die an den Küsten als periodisches Ansteigen und Absinken des Meeresspiegels in Erscheinung tritt. [...] Gezeiten als Daseinsmetapher umreißen das fortlaufende Ausbalancieren von Kommen und Gehen, Anziehen und Abstoßen, Sich zeigen und entziehen. [...] "Tide" überträgt dieses Verständnis der Gezeiten in eine kontinuierliche, non-lineare Bewegung im Ausstellungsraum.
Beschreibung (en)
Tides are subject to the cycle of the sun, earth and moon. They are the movement of the water masses of the ocean, which appears on the coasts as a periodic rise and fall of the sea level. [...] Tides as a metaphor for existence outline the continuous balancing of coming and going, attracting and repelling, showing and withdrawing. [...] "Tide" translates this understanding of the tides into a continuous, non-linear movement in the exhibition space.
DANK
Alexander Knoppik, Andreas Müller, Andrej Mircev, Anja Casser, Anja Dorn, Anja Ruschival, Christoph Funk, Corinna Scheib, Francesca Romana Audretsch, Friederike Schäfer, Hanna Franke, Hanne König, Hans D. Christ, Hendrik Stoerk, Hubert Distel, Iden Sungyoung Kim, Ivo Scheib, Jaya Demmer, Jonas Piroth, Josefine Scheu, Judith Milz, Karl-Heinz Scheib, Laurine Haller, Leia Walz, Leonie Ohlow, Lioudmila Voropai, Lisa Bergmann, Lizzy Ellbrück, Lydia Kähny, Maria Harder-Scheib, Matthias Bruhn, Patrick Alan Banfield, Paulina Mimberg, Petra Zimmermann, Sascha Jungbauer, Sebastian Schäfer, Susanne Kriemann, Thomas Rustemeyer, Tobias Keilbach, Viktor Neumann
Die Rauminstallation “Elastic Kin” zeigt eine Gruppe von Textilobjekten - Gefüge -, die aus weggeworfenen Kleidungsstücken bestehen. Sie existieren sowohl als Individuen als auch als Gruppe. Die Kleidungsstücke, die in den Straße von K. gefunden wurden und von Anderen in anderen Kontext hergestellt worden sind, kehren ihren ursprünglichen Zweck um, indem sie zu eigenen Körpern werden, die unabhängig von menschlichen Körpern sind. Jede Oberfläche ist wie eine geheime Landkarte, die Spuren anonymer Hände enthält, die an den Textilien gearbeitet haben.
Der Sound der Installation ist ein Echo - fast verschwundener, kollektiver Erinnerungen an vergangene Momente und Orte.
“Elastic Kin” versucht, eine weit verbreitete Verwandtschaft darzustellen, die durch unsichtbare, lose und elastische Fäden imaginiert wird, die ein internationales System von Lieferketten, Arbeiter*Innen und Konsument*Innen, Trendprognosen und unvorhersehbarem Zeitgeist, Massenproduktion und meditativer Handarbeit abbilden. Welche Spuren dieser Kontexte enthalten die Kleidungsstücke?
Das Video zeigt eine performative Intervention im öffentlichen Raum. Es zeigt die Gefüge, die eine neue Existenz außerhalb ihrer Produktions- und Vermarktungskontexte führen: Sie kehren in ein Einkaufszentrum zurück, animiert von den Menschen, die sie einst bekleideten.
The spatial installation “Elastic Kin” shows a group of textile objects – Gefüge – that were assembled from discarded and abandoned garments. They exist as individuals as well as a kin. Assembled from used garments, found in the streets of K., produced by others in other contexts, they invert their original purpose by becoming bodies of their own, no longer dependent on being activated by a human body. The surface of every Gefüge is like a secret map, containing traces of anonymous hands working on them.
The sound in the installation is an echo of almost vanished collective memories of past moments and places. “Elastic Kin” attempts to depict a widespread kinship, that is imagined through invisible, loose and elastic threads mapping an international system of supply chains, workers and consumers, trend forecast and unpredictable zeitgeist, mass production and meditative handcraft. Which traces of these contexts do the garments contain?
The video shows a performative intervention in pub- lic space. It shows the Gefüge leading a new existence outside their production and marketing contexts: They return to the shopping mall, animated by the people, they once used to dress.
"Über das Bekämpfen der Angst (vor der Welt)" ist eine spekulative Videoarbeit, die ein Spektrum von Phänomenen rund um Karten, Angst, Krieg, Reisen und den Körper abdeckt, wobei der Schwerpunkt auf der Praxis der Kartierung als Instrument zur Unterdrückung und Kontrolle von Land und Menschen liegt. Das Video versucht, einen Rahmen für das Thema zu schaffen, indem es viele verschiedene Geschichten zu einem Cluster zusammenführt, der vielleicht nicht repräsentativ ist, aber einige Teile des Themas beleuchtet. Ästhetisch und strukturell ist das Video von Rollenspielen, der Pre-Vis-Technik (die in Filmproduktionen verwendet wird) und Found Footage inspiriert. Das Szenario ist in einer fernen Zukunft angesiedelt, in der Klimawandel und Massenaussterben längst ihre Auswirkungen gezeigt haben und die Bestien, die vor der großen Kolonisierung über das Unbekannte wachten, zurückgekehrt sind. In der Rolle der Hauptfigur sucht der Zuschauer, angeleitet von einem Erzähler, nach Überresten der alten Welt, um zu verstehen, warum alles kartiert werden musste.
Beschreibung (en)
"About Fighting the Fear (of the World)" is a speculative video work that covers a spectrum of phenomena around maps, fear, war, traveling, and the body, with a focus on the practice of mapping as a tool to oppress and control land and people. The video attempts to frame the issue by bringing together many different stories to create a cluster that may not be representative but illuminates some parts of the issue. Aesthetically and structurally, the video is inspired by role-playing games, pre-vis technique (used in film productions), and found footage. The scenario is set in a distant future in which climate change and mass extinction have long since had an impact and beasts that used to watch over the unknown before the big colonization have returned. As the main character, the viewer searches for remnants of the old world, guided by a narrator, in order to understand why everything had to be mapped.
"Über das Bekämpfen der Angst (vor der Welt)" ist eine spekulative Videoarbeit, die ein Spektrum von Phänomenen rund um Karten, Angst, Krieg, Reisen und den Körper abdeckt, wobei der Schwerpunkt auf der Praxis der Kartierung als Instrument zur Unterdrückung und Kontrolle von Land und Menschen liegt. Das Video versucht, einen Rahmen für das Thema zu schaffen, indem es viele verschiedene Geschichten zu einem Cluster zusammenführt, der vielleicht nicht repräsentativ ist, aber einige Teile des Themas beleuchtet. Ästhetisch und strukturell ist das Video von Rollenspielen, der Pre-Vis-Technik (die in Filmproduktionen verwendet wird) und Found Footage inspiriert. Das Szenario ist in einer fernen Zukunft angesiedelt, in der Klimawandel und Massenaussterben längst ihre Auswirkungen gezeigt haben und die Bestien, die vor der großen Kolonisierung über das Unbekannte wachten, zurückgekehrt sind. In der Rolle der Hauptfigur sucht der Zuschauer, angeleitet von einem Erzähler, nach Überresten der alten Welt, um zu verstehen, warum alles kartiert werden musste.
Beschreibung (en)
"About Fighting the Fear (of the World)" is a speculative video work that covers a spectrum of phenomena around maps, fear, war, traveling, and the body, with a focus on the practice of mapping as a tool to oppress and control land and people. The video attempts to frame the issue by bringing together many different stories to create a cluster that may not be representative but illuminates some parts of the issue. Aesthetically and structurally, the video is inspired by role-playing games, pre-vis technique (used in film productions), and found footage. The scenario is set in a distant future in which climate change and mass extinction have long since had an impact and beasts that used to watch over the unknown before the big colonization have returned. As the main character, the viewer searches for remnants of the old world, guided by a narrator, in order to understand why everything had to be mapped.
"Über das Bekämpfen der Angst (vor der Welt)" ist eine spekulative Videoarbeit, die ein Spektrum von Phänomenen rund um Karten, Angst, Krieg, Reisen und den Körper abdeckt, wobei der Schwerpunkt auf der Praxis der Kartierung als Instrument zur Unterdrückung und Kontrolle von Land und Menschen liegt. Das Video versucht, einen Rahmen für das Thema zu schaffen, indem es viele verschiedene Geschichten zu einem Cluster zusammenführt, der vielleicht nicht repräsentativ ist, aber einige Teile des Themas beleuchtet. Ästhetisch und strukturell ist das Video von Rollenspielen, der Pre-Vis-Technik (die in Filmproduktionen verwendet wird) und Found Footage inspiriert. Das Szenario ist in einer fernen Zukunft angesiedelt, in der Klimawandel und Massenaussterben längst ihre Auswirkungen gezeigt haben und die Bestien, die vor der großen Kolonisierung über das Unbekannte wachten, zurückgekehrt sind. In der Rolle der Hauptfigur sucht der Zuschauer, angeleitet von einem Erzähler, nach Überresten der alten Welt, um zu verstehen, warum alles kartiert werden musste.
Beschreibung (en)
"About Fighting the Fear (of the World)" is a speculative video work that covers a spectrum of phenomena around maps, fear, war, traveling, and the body, with a focus on the practice of mapping as a tool to oppress and control land and people. The video attempts to frame the issue by bringing together many different stories to create a cluster that may not be representative but illuminates some parts of the issue. Aesthetically and structurally, the video is inspired by role-playing games, pre-vis technique (used in film productions), and found footage. The scenario is set in a distant future in which climate change and mass extinction have long since had an impact and beasts that used to watch over the unknown before the big colonization have returned. As the main character, the viewer searches for remnants of the old world, guided by a narrator, in order to understand why everything had to be mapped.
Räumliche Inszenierungen sollen zum Staunen anregen oder mit kunstvoll inszenierter Immersion andere Welten erzeugen. Doch wie können wir der Schnelllebigkeit räumlicher Gestaltung begegnen – in einer Zeit, die uns mit drängenden Problemen wie etwa Ressourcenknappheit oder negativer Klimabilanz konfrontiert? Pre-/Recycling von Bauten oder Materialien sind sicherlich ein probater Ansatz. Doch was geschieht, wenn wir uns von unserer anthropozentrischen Sichtweise – mit all ihrer Funktionalität, engen Zeitplänen und Verwertungslogik – noch einen weiteren kritischen Schritt entfernen und uns stattdessen in ein Feld begeben, das angefüllt ist mit nicht-/menschlichen Akteuren? Wie verändert sich unsere Perspektive auf Szenografien und Ausstellungen, wenn wir sie nicht mehr in Aufbau – Laufzeit – Abbau denken, sondern in Wachstum – Fruchten – Degeneration? Das Diplomprojekt MYCOSKENE umkreist jene Fragen und eröffnet dabei selbst eine experimentelle Labor-Anordnung: Ausgangspunkt der inhaltlichen Auseinandersetzung ist hierzu das Reich der Pilze, genauer gesagt – das Mycelium. Jenes unterirdische Geflecht der Fungi stellt dabei jedoch nicht nur das konzeptuell-theoretische Zentrum dar, sondern auch das Ausgangsmaterial, welches dieses raumgestalterische Experimentalsystem umkreist. So werden die Pilze, indem sie mit ihren feinen Hyphenfäden Substrate wie Holzspäne, Treber oder Getreide zu einem nachhaltigen und vielseitigen Baumaterial verwachsen, wichtige Projektpartner, die ihre eigene Zeitlichkeit und Rhythmen mitbringen.
Anstelle jedoch das Dispositiv einer ‚klassisch (natur-)wissenschaftlichen‘ Ausstellungsgestaltung zu bemühen, resultierte die achtmonatige Auseinandersetzung mit Mycelium und dessen Kultivierung in einer multi-medialen Installation, die zwischen Fremdheit, Affizierung und Mehrstimmigkeit oszillierte. So entfaltete sich eine halbtransparente, amorphe Form im Dunkeln während Visuals wachsender Hyphenfäden an den Wänden entlangkrochen. In der Mitte des Gebildes prangte ein leuchtend-weißer Würfel, dessen Inneres an ein steriles Labor erinnerte. Um hineinzugelangen, mussten sich die BesucherInnen selbst einem „Reinigungsprozess“ unterziehen, indem sie weiße Schutzanzüge, klinische Handschuhe und Schuhüberzieher anlegten. Wer nun genau sich vor wem in diesem utopisch-dystopischen Arrangement schützte, blieb bewusst unbeantwortet. So wandelten die Gäste in jener szenografischen Ambiguität aus wissenschaftlich-aufklärerischem White-Cube und dunkel affizierender Blackbox während eine anschwellende, polyphone 4-Kanal Soundebene die Szenerie untermalte.
Spatial staging should inspire amazement or create other worlds with artfully staged immersion. But how can we counter the fast pace of spatial design - at a time when we are confronted with pressing problems such as resource scarcity or a negative climate footprint? Pre/recycling of buildings or materials is certainly a tried and tested approach. But what happens when we take another critical step away from our anthropocentric perspective - with all its functionality, tight schedules and utilization logic - and instead enter a field filled with non-/human actors? How does our perspective on scenographies and exhibitions change when we no longer think of them in terms of construction - duration - dismantling, but in terms of growth - fruition - degeneration? The diploma project MYCOSKENE revolves around these questions and in doing so opens up an experimental laboratory arrangement itself: the starting point for the content-related discussion is the realm of fungi, or more precisely - the mycelium. However, this subterranean network of fungi not only represents the conceptual-theoretical center, but also the source material that revolves around this experimental system of spatial design. In this way, the fungi become important project partners by using their fine hyphal filaments to grow substrates such as wood shavings, spent grains or cereals into a sustainable and versatile building material.
However, instead of using the dispositive of a 'classical (natural) scientific' exhibition design, the eight-month exploration of Mycelium and its cultivation resulted in a multi-media installation that oscillated between strangeness, affectation and polyphony. A semi-transparent, amorphous form unfolded in the dark while visuals of growing hyphal threads crawled along the walls. At the center of the structure was a glowing white cube, the interior of which was reminiscent of a sterile laboratory. To get inside, visitors had to undergo a "cleaning process" themselves by putting on white protective suits, clinical gloves and shoe covers. Who exactly was protecting themselves from whom in this utopian-dystopian arrangement was deliberately left unanswered. The guests walked through the scenographic ambiguity of a scientific, enlightening white cube and a darkly affecting black box while a swelling, polyphonic 4-channel soundtrack underscored the scene.
Foto: Kathrin Rüll, Marius Probst
Grafik: Ines Bohnert
Bemerkungen
Film: Sebastian Schönfeld, Pauline Cemeris
Sounddesign Installation: Kira Ellen Adams
Grafik: Ines Bohnert
Aufbau/Statisten: Kathrin Rüll, Jannik Lang, Pierre Eric Baumann, Isabella Münnich, Lena Breitmoser
Technik: Luise Peschko
In einem bulgarischen Tal, in dem die Produktion von Rosen und Waffen das Klima des Lebensraums bestimmt, begibt sich die Autorin des Films auf eine Identitätssuche, eine Reise entlang der bipolaren, psychogeografischen Realität ihres Geburtsorts.
Beschreibung (en)
In a Bulgarian valley where the production of roses and weapons determines the climate of the living environment, the film’s author takes off on an identity quest, a journey along the bipolar, psychogeographic reality of her birthplace.
Am 7. Juni findet die Bunte Nacht der Digitalisierung statt, ein Festival, das die Vielfalt der Perspektiven und Herausforderungen der Digitalisierung in Karlsruhe feiert. Diese Initiative öffnet den Karlsruher Bürgern die Türen von mehr als 60 Institutionen (Bibliotheken, Museen, Universitäten, Unternehmen, Bürgerinitiativen), um verschiedene Themen und Ansätze zur Digitalisierung zu zeigen und zu diskutieren.
Beschreibung (en)
On June 7th, the Colourful Night of Digitization, a festival to celebrate the diversity of perspectives and challenges on digitization that exists in Karlsruhe, will take place. This initiative opens the doors of more than 60 institutions (libraries, museums, universities, enterprises, civil initiatives) to the citizens of Karlsruhe to show and discuss diverse topics and approaches to digitality.
Obszön, nerdy und aus Japan: Anime im Fernsehen zu schauen galt in vielen Haushalten in Deutschland als verrufen. Diese Rezeption von Anime entspricht zugleich den exotisierenden Stereotypen, die der (vorgeblich gesittete) Westen auf Japan projiziert. In ihrer Diplomarbeit nutzt Miki Feller Anime als Medium, um über anti-asiatischen Rassismus zu sprechen. Entstanden sind drei Videoarbeiten, die sie in ihrer Ausstellung „Versuche zu überschreiben“ gezeigt hat. Jedes Video erzählt eine eigene Geschichte, die in Karlsruhe spielt, unter anderem am Bahnhof, am Zoo und am Schloss. Es sind Versuche, eine vorherrschend weiße Umgebung zu beschreiben, sich dazu zu positionieren und davon zu distanzieren.
Die Videos wurden in Zusammenarbeit mit folgenden Personen realisiert und ausgestellt: „Versuche zu überschreiben“ mit Max Mandery (Dramaturgische Beratung), Bruno Jacoby (Grafik), Leia Walz (Ausstellungsgestaltung), Jaya Demmer (Textil), Johannes Thimm und Lina Determann (Rampe) / „Auf dem Weg zum Bahnhof“ mit Bruno Jacoby (Grafik) / „Prolog: Im Zoo“ mit Sophia Stadler (Storyboard, Schnitt & Fotos) / „Germania Girl – Konzert im Schloss!“ mit Max Mandery (Dramaturgische Beratung), Bruno Jacoby (Grafik), Yun-Wen Liu (Fotos & Farbkorrektur), Vanessa Bosch (Musik), Ricarda Fischer (Musik & Sounddesign), Meret Bhend und Paulina Mimberg (Farbkorrektur), Luise Peschko (Dialog Editing) sowie Nele Faust, Alejandra Janus, Melanie Berner, Rita Andrulyte, Nini Lü, Jörg Stegmann, Laura Haak und Josefine Scheu (Stimmen).
Obscene, nerdy, and from Japan: In many German households, it was forbidden to watch anime on television. This perception of anime mirrors the exoticizing stereotypes projected onto Japan by the (allegedly civilized) West. In her diploma project, Miki Feller addresses anti-Asian racism in Germany by using anime as the medium. She created three video works and showcased them in the exhibition “Versuche zu überschreiben.” Each video tells a story set in Karlsruhe, for example, at the train station, the zoo, and the castle. These videos serve as attempts to describe a predominantly white environment, to position oneself in relation to it, and to distance oneself from it.
The videos were created and presented in collaboration with the following people: "Versuche zu überschreiben" with Max Mandery (dramaturgical consultation), Bruno Jacoby (graphics), Leia Walz (exhibition design), Jaya Demmer (textile), Johannes Thimm, and Lina Determann (ramp) / "Auf dem Weg zum Bahnhof" with Bruno Jacoby (graphics) / "Prolog: Im Zoo" with Sophia Stadler (storyboard, editing & photos) / "Germania Girl - Konzert im Schloss!" with Max Mandery (dramaturgical consultation) Bruno Jacoby (graphics), Yun-Wen Liu (photos & color grading), Vanessa Bosch (music), Ricarda Bosch (music), Ricarda Fischer (music & sound design), Meret Bhend and Paulina Mimberg (color grading), Luise Peschko (dialog editing) as well as Nele Faust, Alejandra Janus, Melanie Berner, Rita Andrulyte, Nini Lü, Jörg Stegmann, Laura Haak, and Josefine Scheu (voice acting).
In diesem Stück erkunde ich die Sinnlosigkeit des Lebens durch die Verschmelzung von Skateboarding und greife dabei auf das Bildnis des Sisyphos aus der griechischen Mythologie zurück, das den Felsen schiebt. Ich habe einen Raum von 8*5 Metern konstruiert, umgeben von Skateboard-Soundeffekten unten und Projektion Animationen oben. Die Trajektorie des Skateboards schreitet kontinuierlich voran, dreht sich und scheitert letztendlich auf dem Gelände, ähnlich wie Sisyphos, der endlos den Felsen schiebt und in einem unendlichen Zyklus von Anstrengung und Scheitern gefangen ist.
Die lebendigen animierten Skateboard-Spuren vermitteln Spannung und surreale visuelle Ausdrücke. Die Anstrengung des Skateboardens entspricht dem endlosen Rollen des Felsens und regt zur Reflexion über die Bedeutung des Lebens an. Zuschauer reflektieren in dieser Umgebung kontinuierlich über die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung von Anstrengung, was die widersprüchlichen Gefühle der Menschheit gegenüber dem Dasein widerspiegelt. Diese Szene ist nicht nur eine visuelle Freude, sondern dient auch als spirituelle Erleuchtung und Reflexion.
In this piece, drawing upon the imagery of Sisyphus from Greek mythology pushing the boulder, I explore the meaninglessness of life through the fusion of skateboarding. I constructed a space measuring 8*5 meters, enveloped in skateboard sound effects below and projection animations above. The skateboard's trajectory continually progresses, turns, and ultimately fails on the terrain, resembling Sisyphus endlessly pushing the boulder, caught in an infinite cycle of effort and failure.
The vibrant animated skateboard tracks convey tension and surreal visual expressions. The effort of skateboarding parallels the endless rolling of the boulder, prompting contemplation on the meaning of life. Spectators continually ponder the transience of life and the significance of effort in this setting, reflecting humanity's contradictory feelings towards existence. This scene is not just a visual delight but also serves as a spiritual enlightenment and reflection.