"Anything Besides a Bed" ist eine Kollektion bestehend aus sechs Arbeiten, die sich alle mit bestimmten Aspekten des Betts befassen: Schlafgewohnheiten, Dunkelheit und künstliches Licht, Lesen in und Reden über Betten, deren technologisches und digitales Umfeld sowie Privatsphäre, Intimität und Öffentlichkeit.
Jedes einzelne Objekt entsteht durch Beobachten, Vermischen, Austauschen und Kombinieren seiner kulturhistorischen, archäologischen, philosophischen oder sozialen Kontexte, gleichzeitig aber auch die Kontexte und formalen Aspekte der tatsächlichen Gegenstände, die im Umfeld eines Betts herum zu finden sind.
Daraus ergeben sich sechs Objekte, die nicht nur einfach eine Recherche und Analyse wiedergeben, sondern durch gewisse Interventionen in ihrer Form und Funktionsweise als nutzbares Möbel bzw. technisches Gerät zum Nachdenken anregen.
Beschreibung (en)
"Anything Besides a Bed" is a collection consisting of six objects that all deal with certain aspects of the bed: sleep patterns, darkness and artificial light, reading and talking about beds, technological and digital environment as well as privacy and publicity.
Every individual object is conceived by observing, mixing, interchanging, and combining its contexts. These being the research aspects as well as the contexts of being actual objects and pieces of furniture that are found around the bed. The objects don’t just reflect their research but have their own purpose by being thought-provoking interventions in the way they look and are used.
"Etwas Aufnehmen" ist eine 30-minütige interaktive Reading-Performance über den (Tast-)sinn. Sie findet an einem 15 m langen Steintisch statt, 80 kg kinetischer Sand liegen auf ihm verteilt. Die Performance entstand in sechsmonatiger Recherche und im Austausch mit einer blinden Künstlerin, einem Tastforscher, einem Übersetzer von visuellen Lernmaterialien und einer Tierkommunikationsexpertin, und erzählt außerdem von einer Kollaboration mit einem Hund (Betty). Welcher Stellenwert nimmt der Tastsinn in unserer Wahrnehmung ein, um Dinge wortwörtlich zu “begreifen”? Wie kommuniziere oder gestalte ich mit einem Tier, welches auf ganz andere Sinne zurückgreifen kann? "Etwas Aufnehmen" hinterfragt die eigene Wahrnehmung und beschreibt den Drang nach Verständigung. Die Reading Performance ist sowohl taktil, auditiv als auch visuell wahrnehmbar.
Beschreibung (en)
‘Get in touch with’ is a 30-minute interactive reading performance about the (tactile) sense. It takes place on a 15 metre long stone table with 80 kg of kinetic sand on top. The performance is the result of a six-month research and exchange with a blind artist, a tactile researcher, a translator of visual learning materials and an animal communication expert, and also tells of a collaboration with a dog (Betty). What role does the sense of touch play in our perception? How do I communicate or design with an animal that has access to completely different senses? ‘Etwas Aufnehmen’ questions our own perception and describes the urge for understanding. The reading performance can be experienced tactilely, acoustically and visually.
"Future Ruins" besteht aus fünf spekulativen Monumenten. Diese Modelle im menschlichen Maßstab setzen sich mit aktuellen soziologischen und geologischen Entwicklungen, mit den Werten und Idealen unserer Zeit auseinander.
Beschreibung (en)
"Future Ruins" consists of five speculative monuments. These human-scaled models are dealing with current sociological and geological developments, the values and ideals of our time.
HINWEIS
Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um die Urheberrechtsinhaber ausfindig zu machen und ihre Erlaubnis für die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material einzuholen. Ich entschuldige mich für etwaige Fehler oder Auslassungen und wäre dankbar, wenn mir Korrekturen mitgeteilt würden, die in zukünftige Nachdrucke dieser Dokumentation eingearbeitet werden sollten.
DANKE
HfG Karlsruhe: Sereina Rothenberger, Rebecca Stephany, Michael Kryenbühl, Ivan Weiss, James Langdon, Yannick Nuss, Katharina Wahl, Volker Albus, Matthias Bruhn, Sebastian Schäfer, Alexander Knoppig, Tobias Keilbach, Matthias Mai, Susanne Schmitt, Susanne Trautnitz, Zaur Ahlimanov, Waldemar Schwab
Für die großzügige Unterstützung: Lisa Ertel, Felix Plachtzik, Maxim Weirich, Phil Zumbruch, Lukas Marstaller, Oliver Boualam, Marcel Strauß, Anne-Sophie Oberkrome, Philipp Schell, Christoph Hauf, Christof Hierholzer, Massimiliano Audretsch, Ute Zell, Martin Zell
"Bad Readings" zeigt Manifestationen affektiver und körperlicher Modi der Ausstellungserfahrung, die während eines im August 2020 von Diane Hillebrand einberufenen Workshops am Badischen Kunstverein entstanden. Abseits normierter und normalisierender Rezeptionsmuster näherte sich die "Bad Reading Group" der Ausstellung "If It’s For The People, It Needs To Be Beautiful, She Said" des Künstlers Jeremiah Day, die während der ersten Jahreshälfte im Kunstverein zu sehen war.
Beschreibung (en)
"Bad Readings" shows manifestations of affective and physical modes of exhibition experience that emerged during a workshop convened by Diane Hillebrand at Badischer Kunstverein in August 2020. Moving away from standardized and normalizing patterns of reception, the "Bad Reading Group" approached the exhibition "If It's For The People, It Needs To Be Beautiful, She Said" by artist Jeremiah Day, which was on view at the Kunstverein during the first half of the year.
Der Künstler und Grafiker Wolfgang Schmidt (* 24. Juli 1929; † 8. März 1995) begann 1972 mit der Gestaltung seines individuellen Zeichensystems: Den Lebenszeichen. Bis 1979 waren von den geplanten 893 Zeichen 262 fertiggestellt, in Kombination miteinander ergeben sich aus ihnen über 394 Variationen. [...] Die Ausstellung "all the things you are." geht diesem Katalog nach und zeigt neben originalen Drucken, auch eine Auswahl an Manuskripten und Plänen. [...] Die Exponate in der Ausstellung werden durch neu entstandene Arbeiten ergänzt, welche die durch Schmidts Zeichensystem aufgeworfenen Fragen nach Identität, Emotion und Kommunikation aufgreifen.
Beschreibung (en)
The artist and graphic designer Wolfgang Schmidt (* July 24, 1929; † March 8, 1995) began designing his individual sign system in 1972: the signs of life. By 1979, 262 of the planned 893 signs had been completed; in combination with each other, they resulted in over 394 variations. [...] The exhibition "all the things you are." explores this catalog and shows original prints as well as a selection of manuscripts and plans. [...] The exhibits in the exhibition are supplemented by newly created works that address the questions of identity, emotion and communication raised by Schmidt's system of signs.
Digitalisierung der Lebenszeichen:
Massimiliano Audretsch, Jona Dienst, Rana Karan & Alper Kazokoglu, Victoria Langmann, Yannick Nuss, Felix Plachtzik, Bernadeta Rimutyte
Gestaltung der Lebenszeichen Hoodies:
Janina Capelle und Hanna Scherwinski
Leihgaben: Anke Schabacker, Inez Franksen, INTeF Darmstadt
Sponsoring und Unterstützung:
Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
Kulturbüro Karlsruhe
AStA der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Badischer Kunstverein
DUSS Maschinenfabrik
Leitner Ausstellungssysteme
Die Publikation zu meiner Ausstellung dient nicht als Erklärung, sondern als Erweiterung meiner gezeigten Arbeit. Gedruckt auf altem Papier und mit Klammerheftung erinnert die Publikation an die Offenlegung der Strukturelemente der Narration und Immersion in meiner Ausstellung. Die Texte sind erweiterte Fragmente der Monologe der animierten Figuren.
Beschreibung (en)
The publication to my exhibition serves not as an explanation but as an extension of my shown work. Printed on old paper stock and staple bound the publication recalls the revealing of the structural elements of narration and immersion in my exhibition. The texts are extended fragments of the animated characters' monologues.
Die Rauminstallation “Elastic Kin” zeigt eine Gruppe von Textilobjekten - Gefüge -, die aus weggeworfenen Kleidungsstücken bestehen. Sie existieren sowohl als Individuen als auch als Gruppe. Die Kleidungsstücke, die in den Straße von K. gefunden wurden und von Anderen in anderen Kontext hergestellt worden sind, kehren ihren ursprünglichen Zweck um, indem sie zu eigenen Körpern werden, die unabhängig von menschlichen Körpern sind. Jede Oberfläche ist wie eine geheime Landkarte, die Spuren anonymer Hände enthält, die an den Textilien gearbeitet haben.
Der Sound der Installation ist ein Echo - fast verschwundener, kollektiver Erinnerungen an vergangene Momente und Orte.
“Elastic Kin” versucht, eine weit verbreitete Verwandtschaft darzustellen, die durch unsichtbare, lose und elastische Fäden imaginiert wird, die ein internationales System von Lieferketten, Arbeiter*Innen und Konsument*Innen, Trendprognosen und unvorhersehbarem Zeitgeist, Massenproduktion und meditativer Handarbeit abbilden. Welche Spuren dieser Kontexte enthalten die Kleidungsstücke?
Das Video zeigt eine performative Intervention im öffentlichen Raum. Es zeigt die Gefüge, die eine neue Existenz außerhalb ihrer Produktions- und Vermarktungskontexte führen: Sie kehren in ein Einkaufszentrum zurück, animiert von den Menschen, die sie einst bekleideten.
The spatial installation “Elastic Kin” shows a group of textile objects – Gefüge – that were assembled from discarded and abandoned garments. They exist as individuals as well as a kin. Assembled from used garments, found in the streets of K., produced by others in other contexts, they invert their original purpose by becoming bodies of their own, no longer dependent on being activated by a human body. The surface of every Gefüge is like a secret map, containing traces of anonymous hands working on them.
The sound in the installation is an echo of almost vanished collective memories of past moments and places. “Elastic Kin” attempts to depict a widespread kinship, that is imagined through invisible, loose and elastic threads mapping an international system of supply chains, workers and consumers, trend forecast and unpredictable zeitgeist, mass production and meditative handcraft. Which traces of these contexts do the garments contain?
The video shows a performative intervention in pub- lic space. It shows the Gefüge leading a new existence outside their production and marketing contexts: They return to the shopping mall, animated by the people, they once used to dress.
Die vierte Ausgabe von "Materialien für Ausstellungsdesign und Szenografie", MAS 004, widmet sich den Ausstellungsgestaltungen des niederländischen Kommunikationsdesigners Jan van Toorn. Bereits seit den frühen 1970er Jahren ist er für die Gestaltung von Kalendern, Postern und Katalogen, von denen viele für das Van Abbemuseum in Eindhoven entstanden sind, international bekannt. Van Toorn betrachtet Objektivität und Neutralität als Illusion, vielmehr versteht er jede gestalterische Handlung als subjektiven Ausdruck. Diese Überzeugung führte Jan van Toorn dazu, den “dialogischen Charakter“ von Design herauszuarbeiten. Seine Gestaltungen öffnen unterschiedliche Bedeutungsmöglichkeiten und sollen zu einer kritischen, nicht eindeutigen, Rezeption aktivieren. Die Produktion und Reflektion dialogischer Formen von Design verbindet Jan van Toorns mit der Arbeit der Kunsthistorikerin und Designtheoretikerin Els Kuijpers. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich damit, wie Sprache – visuell und schriftlich – Bedeutung in dynamischen sozialen Gefügen herstellt. Um Designtheorie und -praxis zusammenzuführen, “in thinking and making” wie sie sagen, untersuchen sie die Inszenierung von Botschaften und haben daraus eine spezielle editoriale Gestaltungsmethode entwickelt.
Im Frühjahr 2017 lud van Toorn die MAS-Redaktion nach Amsterdam ein, wo ein Gespräch und eine extensive Materialsichtung von seinen Ausstellungsgestaltungen und Katalogen stattfand. MAS 004 vermittelt anhand von fünf Ausstellungsbeispielen Jan van Toorns Begriff von visueller Kommunikation im Raum, einer Form der körperlichen Erfahrung der Inhalte, einem Lesen ohne Text. Ergänzt wird dieses Material durch ein E-mail-Interview mit Els Kuijpers, in welchem es um die Performativität und Erfahrung von Gestaltung geht, sowie um die Möglichkeiten der Übersetzung von gestalterischer Praxis in Sprache.
The fourth edition of "Materials for Exhibition Design and Scenography", MAS 004, is dedicated to the exhibition designs of Dutch communication designer Jan van Toorn. He has been internationally renowned since the early 1970s for the design of calendars, posters and catalogs, many of which were created for the Van Abbemuseum in Eindhoven. Van Toorn regards objectivity and neutrality as an illusion; rather, he sees every creative act as a subjective expression. This conviction led Jan van Toorn to work out the "dialogical character" of design. His designs open up different possibilities of meaning and are intended to encourage a critical, ambiguous reception. Jan van Toorn's production and reflection of dialogical forms of design is linked to the work of art historian and design theorist Els Kuijpers. Her research focuses on how language - visual and written - creates meaning in dynamic social structures. In order to bring together design theory and practice, "in thinking and making" as they say, they examine the staging of messages and have developed a special editorial design method from this.
In spring 2017, van Toorn invited the MAS editorial team to Amsterdam, where a discussion and extensive material review of his exhibition designs and catalogs took place. MAS 004 uses five exhibition examples to convey Jan van Toorn's concept of visual communication in space, a form of physical experience of content, a reading without text. This material is supplemented by an e-mail interview with Els Kuijpers, which deals with the performativity and experience of design, as well as the possibilities of translating design practice into language.
Cover: Anja Kirschner, „Review of Practice, Any day of the week, any week of any future year, or, perhaps this year“. 90102122 (3D object/drawing made in Oculus Medium, Anja Kirschner, 2018)