"Sie werden sie wahrscheinlich mehr als einmal in einer verlassenen Ecke Ihres Gartens in den Büschen herumflattern gesehen haben, ohne zu bemerken, dass Sie achtlos den ehrwürdigen Vorfahren beobachteten, dem wir wahrscheinlich die meisten unserer Blumen und Früchte verdanken (denn es wird tatsächlich geschätzt, dass mehr als hunderttausend Pflanzensorten verschwinden würden, wenn die Bienen sie nicht besuchen würden), und möglicherweise sogar unsere Zivilisation, denn in diesen Geheimnissen sind alle Dinge miteinander verflochten."
-Das Leben der Biene, Maurice Maeterlinck, G. Allen, London, 1901 (eigene Übersetzung)
Der Kenotaph für die Bienen ist ein Mahnmal, das an alle ausgestorbenen Bienen der Erde erinnert. Das Wachs macht es zu einem temporären Denkmal. Es ist zerbrechlich bei Berührung und Hitze.
Modell: 120 × 98 × 50 cm Styropor, Bienenwachs, Paraffin
Medien-Beschreibung (en)
“You will probably more than once have seen her fluttering about the bushes, in a deserted corner of your garden, without realising that you were carelessly watching the venerable ancestor to whom we probably owe most of our flowers and fruits (for it is actually estimated that more than a hundred thousand varieties of plants would disappear if the bees did not visit them), and possibly even our civilization, for in these mysteries all things intertwine.”
-The Life of the Bee, Maurice Maeterlinck, G. Allen, London, 1901
The Cenotaph to the Bees is a memorial commemorating all the extinct bees of the Earth. The wax makes it a temporary monument. It is fragile to touch and heat.
"Sie werden sie wahrscheinlich mehr als einmal in einer verlassenen Ecke Ihres Gartens in den Büschen herumflattern gesehen haben, ohne zu bemerken, dass Sie achtlos den ehrwürdigen Vorfahren beobachteten, dem wir wahrscheinlich die meisten unserer Blumen und Früchte verdanken (denn es wird tatsächlich geschätzt, dass mehr als hunderttausend Pflanzensorten verschwinden würden, wenn die Bienen sie nicht besuchen würden), und möglicherweise sogar unsere Zivilisation, denn in diesen Geheimnissen sind alle Dinge miteinander verflochten."
-Das Leben der Biene, Maurice Maeterlinck, G. Allen, London, 1901 (eigene Übersetzung)
Der Kenotaph für die Bienen ist ein Mahnmal, das an alle ausgestorbenen Bienen der Erde erinnert. Das Wachs macht es zu einem temporären Denkmal. Es ist zerbrechlich bei Berührung und Hitze.
Modell: 120 × 98 × 50 cm Styropor, Bienenwachs, Paraffin
Medien-Beschreibung (en)
“You will probably more than once have seen her fluttering about the bushes, in a deserted corner of your garden, without realising that you were carelessly watching the venerable ancestor to whom we probably owe most of our flowers and fruits (for it is actually estimated that more than a hundred thousand varieties of plants would disappear if the bees did not visit them), and possibly even our civilization, for in these mysteries all things intertwine.”
-The Life of the Bee, Maurice Maeterlinck, G. Allen, London, 1901
The Cenotaph to the Bees is a memorial commemorating all the extinct bees of the Earth. The wax makes it a temporary monument. It is fragile to touch and heat.
"Als der französische Schriftsteller Roland Barthes Mitte der 1950er Jahre eine Kunststoff-Ausstellung besuchte, interpretierte er das Gesehene in mythischen Begriffen. Nicht nur, dass diese Stoffe "Namen griechischer Hirten (Polystyrol, Polyvinyl)" trugen, sie waren auch die Produkte einer Art Alchemie: "Das Publikum wartet in einer langen Schlange, um der Vollendung der magischen Operation schlechthin beizuwohnen: der Transmutation der Materie."
-Auszüge aus Roland Barthes, "Plastik", Mythen, 1957 (eigene Übersetzung)
Zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in die Ozeane, so die Zahlen, die 2015 in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurden.
Mittlerweile schwimmt und sinkt Plastik in allen Teilen des Ozeans. Mikroplastik, das darauf wartet, in Nano-Netzen gefangen zu werden. Aufgefangene Stücke roter Partybecher, grüner und weißer Strohhalme, gelber Tüten und Partikel des längst verschwundenen PETE, HDP, V, LDPE, PS und OTHER bilden die Säulen und Hallen des Plastikpalastes als Reminiszenz an das Zeitalter des Plastiks.
Modell: 60 × 126 × 83 cm Styropor, PU, PP, HDPE, PE, PET, EVA
Medien-Beschreibung (en)
“When the French writer Roland Barthes went to a plastics exhibition in the mid-1950s, he interpreted what he saw in mythical terms. Not only did these substances have “names of Greek shepherds (Polystyrene, Polyvinyl)”, but they were the products of a kind of alchemy: “the public waits in a long queue in order to witness the accomplishment of the magical operation par excellence: the transmutation of matter.”
-Excerpts from Roland Barthes, “Plastic”, Myths, 1957
Between 4.8 and 12.7 million tonnes of plastic enter the ocean each year, according to figures published in the journal Science in 2015.
In the meantime plastics have floated onto and sunken into all parts of the ocean. Microplastic waiting to be caught in nano-nets. Harvested pieces of red party cups, green and white straws, yellow bags and particles of the long gone PETE, HDP, V, LDPE, PS and OTHER make up the columns and halls of the Plastic Palace in reminiscence of the age of plastic.
Model: 60 × 126 × 83 cm Styrofoam, PU, PP, HDPE, PE, PET, EVA
Räumliche Inszenierungen sollen zum Staunen anregen oder mit kunstvoll inszenierter Immersion andere Welten erzeugen. Doch wie können wir der Schnelllebigkeit räumlicher Gestaltung begegnen – in einer Zeit, die uns mit drängenden Problemen wie etwa Ressourcenknappheit oder negativer Klimabilanz konfrontiert? Pre-/Recycling von Bauten oder Materialien sind sicherlich ein probater Ansatz. Doch was geschieht, wenn wir uns von unserer anthropozentrischen Sichtweise – mit all ihrer Funktionalität, engen Zeitplänen und Verwertungslogik – noch einen weiteren kritischen Schritt entfernen und uns stattdessen in ein Feld begeben, das angefüllt ist mit nicht-/menschlichen Akteuren? Wie verändert sich unsere Perspektive auf Szenografien und Ausstellungen, wenn wir sie nicht mehr in Aufbau – Laufzeit – Abbau denken, sondern in Wachstum – Fruchten – Degeneration? Das Diplomprojekt MYCOSKENE umkreist jene Fragen und eröffnet dabei selbst eine experimentelle Labor-Anordnung: Ausgangspunkt der inhaltlichen Auseinandersetzung ist hierzu das Reich der Pilze, genauer gesagt – das Mycelium. Jenes unterirdische Geflecht der Fungi stellt dabei jedoch nicht nur das konzeptuell-theoretische Zentrum dar, sondern auch das Ausgangsmaterial, welches dieses raumgestalterische Experimentalsystem umkreist. So werden die Pilze, indem sie mit ihren feinen Hyphenfäden Substrate wie Holzspäne, Treber oder Getreide zu einem nachhaltigen und vielseitigen Baumaterial verwachsen, wichtige Projektpartner, die ihre eigene Zeitlichkeit und Rhythmen mitbringen.
Anstelle jedoch das Dispositiv einer ‚klassisch (natur-)wissenschaftlichen‘ Ausstellungsgestaltung zu bemühen, resultierte die achtmonatige Auseinandersetzung mit Mycelium und dessen Kultivierung in einer multi-medialen Installation, die zwischen Fremdheit, Affizierung und Mehrstimmigkeit oszillierte. So entfaltete sich eine halbtransparente, amorphe Form im Dunkeln während Visuals wachsender Hyphenfäden an den Wänden entlangkrochen. In der Mitte des Gebildes prangte ein leuchtend-weißer Würfel, dessen Inneres an ein steriles Labor erinnerte. Um hineinzugelangen, mussten sich die BesucherInnen selbst einem „Reinigungsprozess“ unterziehen, indem sie weiße Schutzanzüge, klinische Handschuhe und Schuhüberzieher anlegten. Wer nun genau sich vor wem in diesem utopisch-dystopischen Arrangement schützte, blieb bewusst unbeantwortet. So wandelten die Gäste in jener szenografischen Ambiguität aus wissenschaftlich-aufklärerischem White-Cube und dunkel affizierender Blackbox während eine anschwellende, polyphone 4-Kanal Soundebene die Szenerie untermalte.