Liebe Mitglieder der PPP,
sehr geehrte Hochschule für Gestaltung Karlsruhe,
liebe Gäste und Interessierte,
wir freuen uns sehr, heute den Raum 313 als Zentrale der Postdemocratic Picture Party (PPP) eröffnen zu dürfen. Von 18 bis 20 Uhr möchten wir Sie hierzu herzlich einladen!
Ausgehend von der Theorie des britischen Politikwissenschaftlers Colin Crouch zum Begriff der Postdemokratie [1] hat an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe eine einjährige Recherchephase zur ästhetischen Dimension der Postdemokratie stattgefunden: Gestaltungstheoretisch und bildwissenschaftlich wurden ästhetische Elemente als Seismographen einer gesellschaftspolitischen Gegenwart analysiert.
Der Raum 313 der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, die Zentrale der PPP, dient der Aushandlung dieser Fragen in unterschiedlichen Formaten, zum Beispiel Sprechstunden mit interessanten Gästen und ExpertInnen, aber auch als Möglichkeit, hausinterne postdemokratische Probleme mit Verantworlichen ausführlich zu diskutieren. Kommen Sie zahlreich, es gibt Brezeln und Sekt.
Herzliche Grüße,
PPP.
[1] Crouch hat eine Krise der Demokratien westlicher Prägung unter dem Begriff der Postdemokratie zusammengefasst. Er beschreibt den Legitimitätsverlust politischer Institutionen, die zunehmend unter dem Einfluss von Interessengruppen agieren; riesige Märkte und politische Großapparate befördern die technokratische Aushöhlung demokratischer Mechanismen und den Aufstieg neuer Eliten, im Gegenzug wachsen Nationalismus, Frustrations- und Ohnmachtsgefühle.
Die Forschungsgruppe Klotz-Archiv sammelt Audio-, Video- und Textdokumente aus den Jahren der Gründung der HfG mit dem Ziel der Einrichtung einer Archivplattform sowie der Produktion von Archivinstallationen, Archivperformances sowie Filmessays über die Reformhochschule HfG, ihre Gründungsidee und ihren Gründer Heinrich Klotz (1935-1999).
Das Interview-Archiv von Filmkritiker und Filmemacher Gideon Bachmann beinhaltet in etwa 500 Interviews mit bekannten Filmpersönlichkeiten, die in den Jahren zwischen 1954 und 2011 geführt wurden, und seit einigen Jahren am ZKM beheimatet ist. In den halbstündigen Gesprächen geht es Gideon Bachmann um nichts weniger als: "Why you make films? What you expect from the audience? Why you think audience is going to films? To what extent they expect to see the truth and to what extent they expect to see dreams, to what extent they expect to see other people, and to what extent they expect to see themselve?"
Auf dem diesjährigen Rundgang werden sechs ausgewählte Interviews präesentiert, und passende Filme der interviewten Filmemacher an den Abenden im blauen Salon vorgeführt.
Vorführung der Tonbänder in englischer Sprache, Raum 305, Freitag und Samstag, zwischen 15 Uhr und 19Uhr, jeweils zur vollen Stunde
Filmvorführungen (in Originalversionen mit Untertitel), blauer Salon, Donnerstag, Freitag und Samstag, 21 Uhr
Die CD-ROM thematisiert den modernen Siedlungsbau der 20er Jahre, der zwischen 1925 und 1931 im Rahmen des Neuen Bauens in Deutschland entstanden ist. Ausgangspunkt ist die 1929 in Karlsruhe-Rüppurr unter der künstlerischen Leitung von Walter Gropius und Otto Haesler errichtete Dammerstock-Siedlung. Sie wird hier zum Anlaß eines umfangreichen, interaktiv begehbaren und multimedial erschlossenen Rundgangs durch dieses wesentliche Kapitel der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Errungenschaften und Modelle des modernen Siedlungsbaus werden nicht nur aus architektonischer und städtebaulicher Sichtweise präsentiert. Eine Reihe von Exkursionen führen darüber hinaus in das soziale, politische und kulturelle Umfeld: Aspekte wie beispielsweise der Neue Mensch und die Neue (Haus-)Frau, Architekturfotografie und Typografie, Wohnungsbaupolitik und Konstruktionsgeschichte bilden die Anknüpfungspunkte für weitgespannte thematische Bögen und inhaltliche Assoziationsketten.