In ärztlichen Praxen sind häufig künstlerische Objekte ausgestellt. Anders als im Museum ist die Begegnung mit diesen Objekten jedoch eher selten der Anlass für den Besuch der medizinischen Einrichtung. Die beiläufige Betrachtung der Kunstwerke ist vielmehr ein ästhetisches Nebenprodukt des eigentlichen Anliegens der Besucher*innen. Wie und warum werden überhaupt Kunstobjekte in ärztlichen Einrichtungen präsentiert? Lässt sich diese Präsentation mit musealen Ausstellungen vergleichen? Diesen Fragen wird in dieser Magisterarbeit nachgegangen und mittels Feldforschung und museumskritischer Einordnung begegnet.
Welche Möglichkeiten gibt es, unsere Umgebung, das Leben in unseren ruderalen Ökosystemen auf und wie kann man diese Erfahrungen festhalten?
Gemeinsam mit dem ZKM bot das BioDesignLab einen Workshop zum Thema die "Kritische Zone sehen und riechen" an. Nach dem Aufsammeln von weggeworfenen Gegenständen, Pflanzen und Pilzen in der Stadt verwandelten die Teilnehmer das Ungesehene und Vergessene in Artefakte, die mit Gedanken und Erinnerungen aufgeladen waren. Durch Ultraschallextraktion wurden die ätherischen Öle, die Gerüche und die Farben der gesammelten Gegenstände zu Düften, die von diesen sensorischen Begegnungen erzählen.
Beschreibung (en)
What possibilities are there to explore our surroundings, the life in our ruderal ecologies in a
sensory way and how to capture these experiences?
Together with the ZKM the BioDesignLab offered a workshop about „Seeing and smelling the Critical Zone“. After picking up discarded objects, plants and fungi around the city the participants turned the unseen and forgotten into artifacts, charged with thoughts and memories. Using ultrasonic extraction, the essential oils, the smells and the colors of the collections became fragrances narrating these sensorial encounters.
„Immer wieder beschäftigten sich in den letzten Jahren Ausstellungen mit explizit politischer Kunst. Kunst, politische Kunst, künstlerischer Aktivismus und politischer Aktivismus entwickelten sich in der Wahrnehmung der BetrachterInnen zu einem Knoten, dessen künstlerische Wirkmacht im formalen institutionellen Rahmen auf der Strecke blieb.”
„Dort, wo Altes durch Neues herausgefordert wird. Dort, wo Kunst und Theater auf das alltägliche und das politische Leben treffen. Nicht umsonst forderten Künstler wiederholt die Annäherung von Kunst und Leben. Denn dort, wo beides aufeinander prallt, findet Auseinandersetzung statt. Dabei ist es nicht wichtig, was Kunst genau ist und wo sie anfängt oder aufhört. Relevant ist, dass Brüche geschaffen werden im reibungslosen Ablauf eines problematischen Systems. Es geht um eine Fraktur der Erwartung, um eine Unterbrechung des Gewohnten. Diese Strategie der Unterbrechung ist interessant für die vorliegende Arbeit.”
Beschreibung (en)
‘In recent years, exhibitions have repeatedly focussed on explicitly political art. In the perception of viewers, art, political art, artistic activism and political activism have developed into a knot whose artistic impact has fallen by the wayside within the formal institutional framework.’
‘Where the old is challenged by the new. Where art and theatre meet everyday and political life. It is not for nothing that artists have repeatedly called for the convergence of art and life. Because where the two collide, confrontation takes place. It is not important what exactly art is and where it begins or ends. What is relevant is that breaks are created in the smooth running of a problematic system. It is about a fracture of expectation, an interruption of the familiar. This strategy of interruption is interesting for the present work.’
KNOWN UNKNOWN ist eine politisch-künstlerische Installation über die Kontinuitäten rechter Gewalt in Deutschland und das Versagen staatlicher Institutionen im NSU-Komplex. Das 15-minütige audiovisuelle Werk basiert auf über anderthalb Jahren Recherchearbeit und verbindet dokumentarisches Archivmaterial, narrative Textarbeit und digitale Visualisierung.
Das Hörstück rückt die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt – ebenso wie die Lücken in der Aufarbeitung und die Namen jener, die direkt oder indirekt zur Existenz des NSU beigetragen haben: durch aktives Handeln, Mitwissen oder institutionelles Wegsehen. In seinem dokumentarischen Charakter benennt es Täter, Behördenverantwortliche und politische Akteure, zeigt Archivmaterial und gibt Raum für die Stimmen der Überlebenden und Angehörigen. Die Sprecherin führt durch das dichte Material stets mit dem Anspruch, Zuhörenden Zugang zu einer eigenen Haltung zu lassen.
Parallel dazu entstand eine digitale 3D-Installation – ein abstraktes, mehrdimensionales Netz, das die Komplexität des NSU-Unterstützernetzwerks visualisiert: jenes Geflecht, das im offiziellen Narrativ oft ausgespart bleibt. Die Installation übersetzt die Recherche räumlich und visuell, macht Strukturen erfahrbar, Knotenpunkte sichtbar und zeigt: Der NSU bestand nicht nur aus drei Personen, sondern war eingebettet in ein weit verzweigtes System aus Neonazi-Strukturen, V-Leuten, Behörden und gesellschaftlicher Ignoranz.
Erst im Zusammenwirken von Hörstück und Installation entfaltet sich das Narrativ vollständig: Das Netz beginnt zu sprechen, sobald es eine Stimme erhält – kollektives Zuhören statt Schweigen. KNOWN UNKNOWN richtet sich gegen die Vorstellung eines „Schlussstrichs“ und lädt zur aktiven Auseinandersetzung ein. Im Dialog zwischen Stimme, Stille, Raum und Visualisierung entsteht ein dichtes, forderndes und reflexives Werk.
Eine Studie des Stadtforschers William H. Whyte zeigt, dass es für Menschen ein positives Erlebnis ist, wenn sie Sitzmöbel selbst (um)positionieren dürfen. Der KLOTZSTUHL greift diesen Gedanken auf. Die Sitzfläche lässt sich verstellen, sodass sich der Stuhl an unterschiedliche Hangneigungen anpassen kann. Dadurch kann man ihn fast überall auf dem Hügel aufstellen. Er ist nicht fest installiert, aber durch seine "klotzige" Bauweise und das relative hohe Gewicht ist er auch nicht zum Mitnehmen gedacht.
Der KLOTZSTUHL wurde entworfen für Hänge in Parkanlagen wie beispielsweise dem MOUNT KLOTZ in der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe. Er macht es möglich, auch an steilen Hängen bequem zu sitzen und die Aussicht auf den Sonnenuntergang mit einem kühlen Getränk zu genießen.
Beschreibung (en)
A study by urban researcher William H. Whyte shows that people have a more positive experience in public spaces when they are allowed to (re)position seating furniture themselves. The KLOTZSTUHL embraces this idea. Its adjustable seat allows it to adapt to various slope angles, making it usable almost anywhere on a steep slope. It is not fixed in place, but due to its bulky design and quite heavy weight, it is also not meant to be carried away.
The KLOTZSTUHL was designed specifically for sloped areas in public parks, such as the MOUNT KLOTZ in the Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe. It makes it possible to sit comfortably even on steep hills, and to enjoy the view of the sunset with a cold drink.
Die Forschungsgruppe Klotz-Archiv sammelt Audio-, Video- und Textdokumente aus den Jahren der Gründung der HfG mit dem Ziel der Einrichtung einer Archivplattform sowie der Produktion von Archivinstallationen, Archivperformances sowie Filmessays über die Reformhochschule HfG, ihre Gründungsidee und ihren Gründer Heinrich Klotz (1935-1999).
Das HfG OPEN RESOURCE CENTER lädt Sie herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung kkaarrlls Revisited
Dienstag
20. Juni
18:30
Lichtbrücke
Volker Albus, einer der dienstältesten Professoren des Fachbereichs Produktdesign und ehemaliger Prorektor der HfG, eröffnet die Ausstellung ausgewählter Objekte der Designmarke kkaarrlls, die von HfG-Studierenden entworfen und entwickelt wurden.
kkaarrlls ist ein Projekt, das innerhalb des Fachbereichs PD initiiert wurde und sich zu einer hauseigenen Marke der HFG Design entwickelt hat. Sie repräsentiert eine erlesene Auswahl an Arbeiten von PD-Studierenden aus dem Zeitraum von 2009 bis 2017.
kkaarrlls wurde regelmäßig auf dem Salone Internazionale del Mobile in Mailand präsentiert und hat internationale Aufmerksamkeit in Zeitungen wie Le Monde oder New York Times erlangt.
The HfG OPEN RESOURCE CENTER cordially invites you to the opening of the kkaarrlls Revisited exhibition
Tuesday
20th of June
18:30
Lichtbrücke
Volker Albus, one of the longest serving professors of the Product Design department and former HfG prorektor, will open the exhibition of selected items of the kkaarrlls design brand, created and developed by HfG students.
kkaarrlls is a project initiated inside the PD department and has evolved into an in-house brand of HFG design, representing a distinguished selection of PD student's works from the period of 2009 to 2017.
kkaarrlls has been perdiodically presented at the salone internazionale del mobile in Milan and has gained international attention in newspapers like Le Monde or New York Times.
Die HfG ist in diesem Jahr zum zweiten Mal als offizieller Partner Teil der Karlsruher Museumsnacht KAMUNA mit einem eigenen Programm in den Lichthöfen.
Am 3. August 2024 öffnen wir ab 18.00 Uhr die Türen mit folgenden Highlights:
Ausstellung: Aktuelle Arbeiten von Studierenden und Projekte aus den Studiengängen Ausstellungsdesign und Szenografie, Kommunikationsdesign, Kunstwissenschaft und Medienphilosophie, Medienkunst sowie Produktdesign der HfG in Lichthof 3+4.
Ausstellung: Ausgewählte Ergebnisse des HfG-Schnupperstudiums, die Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 20 Jahren in Workshops 5 Tage lang kreativ erarbeitet haben in Lichthof 3+4.
Robotic Soundscape: Interactive Robotic Sound Art Performance mit dem Maschinenkunst-Pionier und Medienkünstler Kal Spelletich - Eine Gruppenperformance von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern der HfG mit einem Maschinenorchester aus interaktiven Klangrobotern, elektromechanischen Klangerzeugern und automatischen Instrumenten exklusiv für die KAMUNA. Beeinflusst von der Arbeit von Terry Riley, Kraftwerk, David Tudor, John Cage, den Einstürzenden Neubauten und Pauline Oliveros wird eine einzigartige Soundscapekomposition erschaffen. Dies ist die seltene Gelegenheit, eine von Kal Spelletichs Performances zu erleben. Aufführungen um 20 Uhr und um 21 Uhr im großen Studio
Illuminating Nature: Interaktiver Workshop über (biolumineszente) Pilze - Das Bio Design Lab an der HfG und das Hertzlab am ZKM weihen in diesem praktischen Crossover-Projekt in die wilde Welt der organischen Netzwerke der Pilze ein. Praktische Hands-on Performance mit dem biolumineszierenden Myzelium des Herben Zwergknäuelings (Panellus stipticus) plus Wissenswertes über Pilze als Nutzorganismen und warum sie sich so gut für Medienkunst eignen. 21:00 - 0:00 im Bio Design Lab in Lichthof 4.
Gemeinsame Ausstellung von HfG und ZKM: Antennae: Frequencies from the Archive - Entwickelt von einer Seminargruppe des Studiengangs Ausstellungsdesign und Szenografie der HfG und kuratiert von Nick Aikens, Céline Condorelli im Dialog mit Felix Mittelberger.
Gemeinsame Studio-Ausstellung von HfG und Städtischer Galerie Karlsruhe: „Hydromedia. Seeing with Water“ - Erarbeitet im Frühjahr 2024 an der HfG Karlsruhe im Rahmen des EU-geförderten künstlerischen Forschungsprojekts „Hydromedia“
This year, the HfG is part of the Karlsruhe Museum Night KAMUNA for the second time as an official partner with its own program in the atriums.
On August 3, 2024, we will open the doors from 6 p.m. with the following highlights
Exhibition: Current works by students and projects from the exhibition design and scenography, communication design, art studies and media philosophy, media art and product design courses at the HfG in Lichthof 3+4
Exhibition: Selected results of the HfG taster course, which students between the ages of 16 and 20 worked on creatively in workshops over 5 days in Lichthof 3+4
Robotic Soundscape: Interactive Robotic Sound Art Performance with machine art pioneer and media artist Kal Spelletich - A group performance by young artists from the HfG with a machine orchestra of interactive sound robots, electromechanical sound generators and automatic instruments exclusively for KAMUNA. Influenced by the work of Terry Riley, Kraftwerk, David Tudor, John Cage, Einstürzende Neubauten and Pauline Oliveros, a unique soundscape composition will be created. This is a rare opportunity to experience one of Kal Spelletich's performances. **Performances at 8 pm and 9 pm in the Studio.
Illuminating Nature: An Interactive Workshop on (Bioluminescent) Fungi - The Bio Design Lab at the HfG and the Hertzlab at the ZKM will introduce you to the wild world of organic fungal networks in this practical crossover project. In a practical hands-on performance, we will bring the bioluminescent mycelium of the Panellus stipticus into your living room. Along the way you will learn interesting facts about fungi as useful organisms and why fungi are so well suited for media art. Time: 21:00 - 0:00 at the Bio Design Lab in Lichthof 4.
Joint exhibition by HfG and ZKM: Antennae: Frequencies from the Archive - Developed by a seminar group from the exhibition design and scenography course at HfG and curated by Nick Aikens, Céline Condorelli in dialog with Felix Mittelberger.
Joint studio exhibition by HfG and Städtische Galerie Karlsruhe: “Hydromedia. Seeing with Water” - Developed in spring 2024 at the HfG Karlsruhe as part of the EU-funded artistic research project ”Hydromedia”