Als Kind wurde Minh Anh Nguyễn sexuell missbraucht. Mit ihrem 47-minütigen Essayfilm versucht sie, diesen schwierigen Teil ihres Lebens in Worte zu fassen, das Unsagbare auszusprechen und durch die Reflexion und Projektion der filmischen Praxis ein Gefühl für das eigene Selbst zurückzugewinnen. Die Filmemacherin offenbart dabei intime Gespräche mit ihrer Mutter und versucht, den schmerzhaften Prozess zu bewältigen, dieses Trauma an die Öffentlichkeit zu bringen. Mit einer zerbrechlichen Intimität bewegt sich der Film zwischen Fiktion, Archivmaterial und Dokumentation, auf der Suche nach einer Sprache, um das Vergangene auszudrücken und die Zukunft anzunehmen.
Beschreibung (en)
As a child, Minh Anh Nguyễn was sexually abused. Her 47-minute essay film is an attempt to put words to this difficult part of her life, to speak the unspeakable and regain a sense of self through the reflection and projection that the act of filmmaking allows. Her film reveals intimate conversations with her mother and tries to overcome the difficult process of making this trauma public. It navigates through a wounded intimacy between fiction, archive footage and documentary in search of a language to articulate the past and embrace the future.
Die Diplomarbeit „LET ME SEE (c) THE SUN“ setzt sich mit Sprache und Kommunikation auseinander, wobei das Medium Kleidung als Sprachrohr von Geschichten und als Bote von Identitäten analysiert werden soll.
Die ausgestellten Arbeiten greifen visuelle Elemente von Theaterkostümen, Bühnenrequisiten und Umkleidekabinen auf, um Besucher*innen einzuladen, sich selbst als Performer*innen von Sprache und Identität wahrzunehmen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf grafischen T-Shirts, da diese oft kulturelle Assoziationen oder oberflächliche Identitäten signalisieren (z. B. Bandshirts, Arbeitskleidung). Diese bekannte Struktur wird dekonstruiert und umgebaut, um Betrachter*innen die Bewohnbarkeit von Sprache zu verdeutlichen.
Die begleitende Performance beschäftigt sich mit der Mehrdeutigkeit von Sprache, die stets von persönlicher Interpretation abhängt. Wörter und Texte sind untrennbar mit ihrem Kontext sowie der Art und Weise verbunden, wie und wo sie erscheinen. In den Text-/Textil-Konstruktionen werden Wörter zu Requisiten, die Bedeutungen – sowohl offensichtlich als auch schwer fassbar – tragen und durch das Medium der Requisite von anderen „bewohnt“ werden können.
The diploma project “LET ME SEE (c) THE SUN” deals with language and communication, analyzing the medium of clothing as a mouthpiece for stories and as a messenger of identities.
The exhibited works take up visual elements of theater costumes, stage props and dressing rooms to invite visitors to perceive themselves as performers of language and identity. A particular focus is placed on graphic T-shirts, as these often signal cultural associations or superficial identities (e.g. band shirts, work clothes). This familiar structure is deconstructed and rebuilt to show viewers the habitability of language.
The accompanying performance deals with the ambiguity of language, which always depends on personal interpretation. Words and texts are inextricably linked to their context and how and where they appear. In the text/textile constructions, words become props that carry meanings - both obvious and elusive - and can be “inhabited” by others through the medium of the prop.