I CAN BUY MYSELF FLOWERS (OH) ist eine performative Aktion, die am internationalen feministischen Kampftag, dem 8. März 2024, stattfand. Angelehnt an die 5-Finger-Taktik aus der Demonstrationspraxis und die macht- und herrschaftszentrierte Stadtplanung Karlsruhes bewegen sich fünf Performende auf das Karlsruher Schloss zu, um dieses als patriarchales Machtzentrum zu konfrontieren. Unterstützt und begleitet werden sie dabei von jeweils einem "militanten Accessoire". Als Katalysator*in und Vermittler*in ermöglicht das "militante Accessoire" dissidente Handlungsspielräume für die Träger*innen. Es stört, empowert und protestiert.
I CAN BUY MYSELF FLOWERS (OH) ist eine performative Erprobung und geht den zentralen Fragestellungen meiner Magistraarbeit "Performende Körper und ihre militanten Accessoires. Zur Materialisierung von Dissens" nach.
Die performative Aktion wurde mit einer Sony DCR-DVD406E auf Mini-DVD dokumentiert.
Beschreibung (en)
I CAN BUY MYSELF FLOWERS (OH) is a performative action that took place on the International Feminist Day of Struggle, March 8, 2024. Based on the 5-finger tactic of protest practice and Karlsruhe's power-centric and hegemonial urban planning, five performers move towards the Karlsruhe Palace to confront it as a patriarchal center of power. Each performer is supported and accompanied by a "militant accessory". As a catalyst and mediator, the "militant accessory" enables acts of dissent. It disrupts, empowers, and protests.
I CAN BUY MYSELF FLOWERS (OH) is a performative enactment that engages with the key questions of my magistra’s thesis "Performende Körper und ihre militanten Accessoires. Zur Materialisierung von Dissens".
The performative action was documented with a Sony DCR-DVD406E on Mini-DVD.
Ausgehend von der Annahme, dass Protest nicht nur durch Sprache oder Körper, sondern vor allem durch Gegenstände artikuliert wird, richtet die Magistraarbeit den Fokus auf die materiell-symbolischen Politiken feministischer Protestperformances. Dafür schlage ich das Konzept des "militanten Accessoires" als Analysekategorie für feministische Performancepraktiken vor. Das Accessoire, das oft mit weiblich* gelesenen Körpern assoziiert ist, wird als scheinbar harmloses, alltägliches und schmückendes Modeelement in einen handlungsorientierten, widerständigen Gegenstand umgedeutet und neu kontextualisiert. Anhand von zwei aktivistisch-performativen Aktionen der Women’s Social and Political Union (Window Smashing Campaign, 1912 ) und Pussy Riot (Punk Prayer, 2012) werden zwei Gegenstände, ein 19cm großer Toffeehammer sowie eine neonbunte Sturmhaube, als "militante Accessoires" identifiziert. In ihrem wechselwirkenden Verhältnis mit Körpern ermöglicht das "militante Accessoire" diesen, politische und emanzipatorische Potenziale zu entfalten und Orte in Räume des Protests zu transformieren.
Dieser Analyse folgend übertrage ich die Bedingungen des "militanten Accessoires" im letzten Kapitel auf künstlerische Protestperformances. Dabei betrachte ich unter anderem künstlerische Produktionen von Selma Selman (You Have No Idea), Pipilotti Rist (Ever Is Over All) und Milica Tomić (One Day, Instead of One Night, a Burst of Machine-Gun Fire Will Flash, if Light Cannot Come Otherwise) und frage, inwiefern "militante Accessoires" nicht nur in kollektiven Protestperformances, sondern auch für einzelne Körper in feministischen, künstlerischen Performances eine Möglichkeit des Ausdrucks von Protest bieten.
Die Magistraarbeit rückt die kompliz*innenhafte Beziehung zwischen Kunst und Protest in den Fokus und zeigt, dass "militante Accessoires" nicht nur symbolische Bedeutungsträger*innen sind, sondern in ihrer relationalen und körperlich-performativen Dimension als Mittel des Widerstands agieren. Im Zusammenspiel mit den handelnden Körpern treten sie als Katalysator*innen und Vermittler*innen auf und entfalten eine doppelte Rolle als materiell-semiotische Akteur*innen.
Based on the premise that protest is articulated not only through language or the body, but above all through objects, the magistra's thesis focuses on the material-symbolic politics of feminist protest performances.
In this regard, I propose the concept of the "militant accessory" as an analytical category for feminist performance practices. The accessoryas an everyday, decorative fashion element, which is often associated with bodies read as female*, is is reinterpreted and transformed into an action-oriented, resistant object.
In consideration of two activist-performative actions by the Women's Social and Political Union (Window Smashing Campaign, 1912) and Pussy Riot (Punk Prayer, 2012), two objects, a 19cm toffee hammer and a neon-coloured balaclava, are identified as "militant accessories". In their reciprocal relationship with bodies, "militant accessories" enable them to develop political and emancipatory potential and transform places into spaces of protest. Building on this analysis, I apply the conditions of the "militant accessory" to artistic protest performances. To this end, I focus on artistic productions by artists such as Selma Selman (You Have No Idea), Pipilotti Rist (Ever Is Over All), and Milica Tomić (One Day, Instead of One Night, a Burst of Machine-Gun Fire Will Flash, if Light Cannot Come Otherwise), asking to what extent "militant accessories" act as tools for expressing dissent in collective protest performances and individual bodies within feminist artistic practices.
KNOWN UNKNOWN ist eine politisch-künstlerische Installation über die Kontinuitäten rechter Gewalt in Deutschland und das Versagen staatlicher Institutionen im NSU-Komplex. Das 15-minütige audiovisuelle Werk basiert auf über anderthalb Jahren Recherchearbeit und verbindet dokumentarisches Archivmaterial, narrative Textarbeit und digitale Visualisierung.
Das Hörstück rückt die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt – ebenso wie die Lücken in der Aufarbeitung und die Namen jener, die direkt oder indirekt zur Existenz des NSU beigetragen haben: durch aktives Handeln, Mitwissen oder institutionelles Wegsehen. In seinem dokumentarischen Charakter benennt es Täter, Behördenverantwortliche und politische Akteure, zeigt Archivmaterial und gibt Raum für die Stimmen der Überlebenden und Angehörigen. Die Sprecherin führt durch das dichte Material stets mit dem Anspruch, Zuhörenden Zugang zu einer eigenen Haltung zu lassen.
Parallel dazu entstand eine digitale 3D-Installation – ein abstraktes, mehrdimensionales Netz, das die Komplexität des NSU-Unterstützernetzwerks visualisiert: jenes Geflecht, das im offiziellen Narrativ oft ausgespart bleibt. Die Installation übersetzt die Recherche räumlich und visuell, macht Strukturen erfahrbar, Knotenpunkte sichtbar und zeigt: Der NSU bestand nicht nur aus drei Personen, sondern war eingebettet in ein weit verzweigtes System aus Neonazi-Strukturen, V-Leuten, Behörden und gesellschaftlicher Ignoranz.
Erst im Zusammenwirken von Hörstück und Installation entfaltet sich das Narrativ vollständig: Das Netz beginnt zu sprechen, sobald es eine Stimme erhält – kollektives Zuhören statt Schweigen. KNOWN UNKNOWN richtet sich gegen die Vorstellung eines „Schlussstrichs“ und lädt zur aktiven Auseinandersetzung ein. Im Dialog zwischen Stimme, Stille, Raum und Visualisierung entsteht ein dichtes, forderndes und reflexives Werk.
Aqua Logistik ist ein Konzept für ein alternatives Badezimmer. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht eine Säule, die gleichzeitig als Wasserverteilungssystem dient. Durch das Einsetzen von Komponenten in die perforierte Säule können die Nutzer das Bad nach ihren Bedürfnissen gestalten. Durch die Vereinfachung und Minimierung des Wassermanagements fördert das System einen direkteren Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser.
Der modulare Aufbau ermutigt zu unterschiedlichen Reinigungsroutinen und lädt dazu ein, die Gewohnheiten im Bad zu überdenken - und fördert so einen intelligenteren Umgang mit Wasser im privaten Bereich. Die Grundlage für dieses Konzept bildet eine selbst durchgeführte Untersuchung und Umfrage, die in einer Publikation mit dem Titel veröffentlicht wurde: „May I ask you some Questions about your Bathroom usage“.
Beschreibung (en)
Aqua Logistics is a concept for an alternative bathroom. The design centers around a column that also serves as the water distribution system. By inserting components into the perforated column, users can customize the bathroom according to their needs. By simplifying and minimizing water management, the system fosters a more direct relationship with the valuable resource of water.
The modular setup encourages diverse cleaning routines and invites a rethinking of bathroom habits—ultimately promoting more intelligent water usage in private spaces. The base for this concepts relies on a self conducted research and survey, published in a book called: “May I ask you some Questions about your Bathroom usage“.
In zeitgenössischen Museen können hell erleuchtete Räume - die so genannten „White Boxes“ - im Zusammenspiel mit Kunstwerken, die Szenen von Gewalt und Diskriminierung darstellen, befremdlich wirken. Auch wenn es wichtig ist, historische Ereignisse aufzuarbeiten und Minderheitengruppen sichtbar zu machen, kann der Kontrast zwischen der hellen Umgebung, dem behandelten Sachverhalt und der Realität selbst in diesen Kontexten zu einer Entfremdung führen.
Diese Magisterarbeit untersucht das Spannungsverhältnis zwischen hell erleuchteten Museumsräumen und der Darstellung schwieriger politischer Themen und schlägt dunkle Umgebungen als Gegennarrative vor. Keller, Bunker und Dunkelkammern können in diesem Sinne Erlösungsräume sein, die Platz für die Neudefinition von Machtstrukturen, für Freiheit und Emotionen lassen. Ein dunkler Raum ermöglicht somit transformative Erfahrungen, bei denen der Blick negiert und das Gefühl von Verletzlichkeit spürbar wird , was zu Überlegungen darüber einlädt, wie eine eingeschränkte Sichtbarkeit paradoxerweise unsere Fähigkeit, in einem umfassenderen, emotionaleren und bewussteren Sinne zu „sehen“, verstärken könnte. Dies wirft folgende Frage auf: Kann Dunkelheit emotionale Nähe fördern und neue Sichtweisen unterstützen?
In contemporary museum spaces, the prevalence of brightly lit spaces – the so-called “white-boxes” – can be jarring when juxtaposed with artworks representing scenes of violence and discrimination. While it is essential to process historical events and give visibility to minority groups, in these contexts, the contrast between the bright environment, the subject matter and reality itself can create a disconnect.
This dissertation explores the tension between brightly lit museum spaces and their representation of challenging political subjects, proposing dark environments as a counter-narrative. Basements, bunkers and darkrooms, in this sense, can be redemption spaces that leave room for redefining power structures, for freedom and emotions. A dark space is thus a fundamental way of facilitating transformative experiences, where the gaze is negated and we all feel vulnerable, inviting considerations of how limited visibility might paradoxically enhance our ability to "see" in a broader, more emotionally and intentional engaged sense – raising the question: can darkness foster emotional proximity and encourage new ways of seeing?
Eine Dirty Publication, entstanden im Rahmen des Seminars Dirty Computer an der HfG Karlsruhe, basierend auf der gemeinsamen Seminarwoche am Institut für Technologie in der Architektur (ITA) der ETH Zürich, zusammen mit Studierenden der Fotografieklasse von Armin Linke an der Akademie der Bildenden Künste München sowie der Gramazio Kohler Research Gruppe.
Ein Projekt in Kollaboration mit Gramazio Kohler Research, ETH Zürich sowie der Professur für Fotografie, Armin Linke, Akademie der Bildenden Künste München.
You’re the main characters! You’re such NPCs! Your character development was so good! Your character design is still a bit wonky! Sometimes you act out of character but you’re my favorite Characters! <3
Dieses Seminar ist eine praktische Einführung in die Typografie. Wir werden Buchstaben zeichnen und etwas über Schriftsysteme und das Alphabet lernen, Buchstaben zeichnen und ein Vokabular aufbauen, um über Buchstabenformen, die Unterschiede und Klassifizierungen von Schriften zu sprechen, Buchstaben zeichnen und die Lesbarkeit und den Charakter bewerten, Buchstaben zeichnen und einen Blick auf historische und zeitgenössische Kontexte wie Volkstypografie, Branding und Popkultur werfen.
Beschreibung (en)
You’re the main characters! You’re such NPCs! Your character development was so good! Your character design is still a bit wonky! Sometimes you act out of character but you’re my favorite Characters! <3
This seminar is a practical introduction to typography. We will draw letters and learn about writing systems and the alphabet, draw letters and build a vocabulary to speak about letterforms, the differences and classifications of typefaces, draw letters and evaluate readability and character, draw letters and look at historical and contemporary contexts such as vernacular typography, branding and pop culture.
Der Titel dieser Ausstellung, "Between the 'No Longer' and the 'Not Yet'", stammt aus den Schriften von Victor Turner über Liminalität. Turner beschreibt Liminalität als einen Übergangszustand – einen Moment, in dem man eine frühere Rolle oder einen früheren Status verlassen hat aber noch nicht vollständig in eine neue Position eingetreten ist. Es ist ein Zustand der Ungewissheit und Transformation. Vertraute Strukturen lösen sich auf und lassen einen in einer undefinierten und instabilen Lage zurück.
Dieses Konzept spiegelt meine Erfahrung als Ausländerin in Deutschland wider. Ich habe Korea verlassen, befinde mich aber noch immer in einem Schwebezustand, ohne mich vollständig angekommen zu fühlen. Um diesen Zustand des Dazwischen auszudrücken, habe ich Flure als visuelle Metapher verwendet. Beim leisen Umherwandern durch diese Flure, beim Fotografieren aus der Distanz, bin ich mir selbst begegnet.
Aus dem fotografischen Projekt entwickelte sich die Videoarbeit "The Act of Cleaning" (2025), die gemeinsam mit den Fotografien gezeigt wird. Inspiriert von Mary Douglas' Ideen zu Reinigungsritualen – bei denen das Säubern Ordnung in das Chaos bringt –, habe ich das Putzen zu meinem eigenen Ritual gemacht. Douglas argumentiert, dass Gesellschaften Ordnung schaffen, indem sie Dinge in klare Kategorien einteilen. Doch Wesen oder Konzepte, die sich diesen Kategorien entziehen – wie Migrant*innen, Hybride oder diejenigen in Übergangszuständen –, werden oft als störend empfunden. In diesem Kontext wurde das Reinigen zu einem Weg, mit der Spannung des Dazwischenseins umzugehen.
Mit bloßen Händen wischte ich jede Stufe der Treppen ab, durch die ich mich bewegte. Die Reibung zwischen Lappen und Boden, das Geräusch des ausgewrungenen Wassers und das Echo meiner Schritte füllten den Flur. Der Boden wurde vollkommen durchnässt – die Grenze zwischen Reinigen und Verschmutzen verschwamm. Diese repetitive, beinahe meditative Handlung veränderte meine Beziehung zu diesen Räumen. Das Putzen wurde mehr als eine praktische Geste – es wurde zu einem Akt, meine Präsenz zu behaupten und sie zugleich zu hinterfragen.
The title of this exhibition, "Between the 'No Longer' and the 'Not Yet'", comes from Victor Turner's writings on liminality. Turner describes liminality as a transitional state—when one has left behind a previous role or status but has not yet fully entered a new one. It is a state of ambiguity and transformation. Familiar structures dissolve, leaving one in an undefined and unstable position.
This concept reflects my experience as a foreigner in Germany. I left Korea, yet I find myself lingering in a liminal state, not fully settled. To convey this in-between state, I used hallways as a visual metaphor. Wandering through hallways quietly, photographing them from a distance, I came face to face with myself.
This photographic project developed into the video work, "The Act of Cleaning" (2025), which is presented alongside the photographs. Inspired by Mary Douglas's ideas on purification rituals—where cleaning imposes order on chaos—I chose cleaning as my own ritual. Douglas argues that societies create order by classifying things into clear categories. Yet, beings or concepts that defy these categories—such as migrants, hybrids, or those in transitional states—are often seen as unsettling. In this context, cleaning became a way to navigate the tension of existing in ambiguity.
Using my bare hands, I wiped down each step of the staircases I walked through. The friction between the rag and the floor, the sound of squeezing water, and the echo of my footsteps filled the hallway. The floor became completely soaked, blurring the boundary between cleaning and staining. This repetitive, almost meditative act transformed my relationship with these spaces. Cleaning became more than a practical gesture—it was a way to assert my presence while simultaneously questioning it.
Das Konzept der „Selbstoptimierung“ hat eine zunehmende gesellschaftliche Relevanz erreicht, dementsprechend haben zahlreiche Apps, die sich auf den Körper, die Emotionen und das Selbstmanagement konzentrieren, nach und nach mein Leben durchdrungen.
Ich scheine gleichzeitig in zwei Formen zu existieren: einerseits als organisches Wesen, das aus Wahrnehmung, Widersprüchen und zufälligen Erfahrungen besteht; andererseits als digitales Modell, das von verschiedenen Anwendungen konstruiert wurde.
Allmählich gewöhnte ich mich daran, mich selbst über Zahlen zu messen und zu analysieren – von der Kalorienaufnahme über Schlafzyklen bis hin zu feinen Schwankungen der Herzfrequenz – doch dabei verlor ich zunehmend das Vertrauen in die natürliche Wahrnehmung meines Körpers.
Diese Programme geben vor, „personalisierte Dienste“ zu sein, verwandeln uns letztlich aber in ein einheitliches Datenformat, das sich bequem kategorisieren, vergleichen und extrahieren lässt.
Je mehr Daten es über mich gibt, desto weniger scheine ich mich selbst zu spüren.
As “self-optimization” has become a widely accepted life concept, a large number of apps focusing on the body, emotions, and self-management have gradually infiltrated my life.
I seem to exist in two forms at the same time: one, an organic being composed of perception, contradictions, and incidental experiences; the other, a digital model constructed by various applications.
I gradually got used to measuring and examining myself through numbers—from calorie intake to sleep cycles and subtle fluctuations in heart rate—but in doing so, I slowly lost trust in my body’s natural perception.
These programs present themselves as “personalized services,” yet ultimately convert us into a single data format, convenient for categorization, comparison, and extraction.
The more data there is about me, the less I seem to feel myself.
Als Kind wurde Minh Anh Nguyễn sexuell missbraucht. Mit ihrem 47-minütigen Essayfilm versucht sie, diesen schwierigen Teil ihres Lebens in Worte zu fassen, das Unsagbare auszusprechen und durch die Reflexion und Projektion der filmischen Praxis ein Gefühl für das eigene Selbst zurückzugewinnen. Die Filmemacherin offenbart dabei intime Gespräche mit ihrer Mutter und versucht, den schmerzhaften Prozess zu bewältigen, dieses Trauma an die Öffentlichkeit zu bringen. Mit einer zerbrechlichen Intimität bewegt sich der Film zwischen Fiktion, Archivmaterial und Dokumentation, auf der Suche nach einer Sprache, um das Vergangene auszudrücken und die Zukunft anzunehmen.
Beschreibung (en)
As a child, Minh Anh Nguyễn was sexually abused. Her 47-minute essay film is an attempt to put words to this difficult part of her life, to speak the unspeakable and regain a sense of self through the reflection and projection that the act of filmmaking allows. Her film reveals intimate conversations with her mother and tries to overcome the difficult process of making this trauma public. It navigates through a wounded intimacy between fiction, archive footage and documentary in search of a language to articulate the past and embrace the future.
Traditionell zum Ende des Sommersemesters lädt die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe zum alljährlichen Rundgang durch die Lichthöfe ein und gewährt für ein verlängertes Wochenende einen Blick hinter die Kulissen der Hochschule. Zum Rundgang 2025 unter dem Motto KIOSK, vom 24. bis 27. Juli, werden die Werkstätten, Lichthöfe und Räume der HfG Karlsruhe wieder zur Ausstellungsfläche.
Die große Jahresausstellung zeigt aktuelle Projekte aus allen Studiengängen und Fachgruppen – Kommunikationsdesign, Produktdesign, Medienkunst, Ausstellungsdesign & Szenografie sowie Kunstwissenschaft & Medienphilosophie. In den Lichthöfen der HfG und an weiteren Präsentationsorten in der Hochschule erhalten Besucher:innen Einblicke in rund 100 studentische Arbeiten. Darunter finden sich beispielsweise Performances, Installationen, Videos, Objekte und Texte. Ein begleitendes Veranstaltungsprogramm mit öffentlichen Führungen, Filmvorführungen, Gesprächen und weiteren Formaten, mitgestaltet vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule, bietet über vier Tage hinweg Gelegenheiten zum Austausch mit Studierenden und Lehrenden.
Die HfG zeigt sich beim Rundgang als lebendiger Ort, an dem Kunst, Theorie und Gestaltung in interdisziplinären Projekten zusammenkommen. So entwerfen mit „THE NEST“ beispielsweise drei Studierende aus dem Fachbereich Produktdesign einen lebensgroßen, nestartigen Pavillon aus regionalen, bio-basierten Materialien wie Hanf, Holz und invasiven Pflanzen. Die Installation reflektiert ökologische Wertschöpfungsketten und entsteht in Kooperation mit dem Bio Design Lab, das sich an der HfG auf regenerative Materialien und nachhaltige Gestaltungsansätze spezialisiert.
Studierende aus dem Fachbereich Ausstellungsdesign und Szenografie wiederum präsentieren beispielsweise ein mobiles Bühnenbild, das ein spekulatives Zukunftsszenario für das Jahr 2034 entwirft – mit Blick auf ökologische Kipppunkte, globale Gerechtigkeit und politische Handlungsfähigkeit. Die Arbeit basiert auf dem Roman „Das Ministerium für die Zukunft“ von Kim Stanley Robinson und entsteht in Kooperation mit dem Theater Neumarkt sowie dem Collegium Helveticum Zürich.
Am Eröffnungsabend des Rundgangs, am 24.7.25 ab 19 Uhr, vergibt die Fördergesellschaft ZKM/HfG Preise für herausragende Abschluss- und Semesterarbeiten, die von Professor:innen aus allen Fachbereichen im Vorfeld der Ausstellung nominiert wurden.
Unter den diesjährigen Nominierten findet sich beispielsweise das Projekt der beiden Studierenden Sophie Reißfelder und Luise Peschko, mit dem Titel „Manchmal ist Schmerz ganz leise“: eine immersive, autobiographische Hörstück-Installation, die den stillen und oft unsichtbaren Kampf mit einer schweren, namenlosen Krankheit thematisiert. Eine Fachjury aus Wissenschaft, Kunst und Kultur wählt die Preisträger:innen aus den nominierten Arbeiten aus. Die Auszeichnungen ehren besondere Leistungen und unterstützen die Weiterentwicklung von Projekten.
Traditionally, at the end of the summer semester, the Karlsruhe University of Arts and Design invites visitors to its annual tour of the atriums and offers a look behind the scenes of the university for a long weekend. The workshops, atriums and rooms of the HfG Karlsruhe will once again become an exhibition space for the 2025 tour under the motto KIOSK, from July 24 to 27.
The large annual exhibition will showcase current projects from all degree programs and subject groups - Communication Design, Product Design, Media Art, Exhibition Design & Scenography and Art Research & Media Philosophy. In the atriums of the HfG and at other presentation locations throughout the university, visitors can gain an insight into around 100 student works. These include performances, installations, videos, objects and texts. An accompanying program of events with public tours, film screenings, talks and other formats, co-organized by the university's General Student Committee, offers opportunities for exchange with students and teachers over four days.
During the tour, the HfG presents itself as a lively place where art, theory and design come together in interdisciplinary projects. With “THE NEST”, for example, three students from the Product Design department are designing a life-size, nest-like pavilion made from regional, bio-based materials such as hemp, wood and invasive plants. The installation reflects ecological value chains and was created in cooperation with the Bio Design Lab, which specializes in regenerative materials and sustainable design approaches at the HfG. Students from the Department of Exhibition Design and Scenography, on the other hand, are presenting a mobile stage set that creates a speculative future scenario for the year 2034 - with a view to ecological tipping points, global justice and political agency. The work is based on the novel “The Ministry for the Future” by Kim Stanley Robinson and is being created in cooperation with Theater Neumarkt and Collegium Helveticum Zurich.
On the opening evening of the Rundgang, on July 24 from 7 p.m., the ZKM/HfG Sponsorship Society will award prizes for outstanding final and semester projects nominated by professors from all departments in the run-up to the exhibition. This year's nominees include, for example, the project by the two students Sophie Reißfelder and Luise Peschko, entitled “Sometimes pain is very quiet”: an immersive, autobiographical audio piece installation that addresses the silent and often invisible struggle with a serious, nameless illness. A jury of experts from the fields of science, art and culture selects the winners from the nominated works. The awards honor special achievements and support the further development of projects.