Die zweite Ausgabe von ‚Materialien für Ausstellungsdesign & Szenografie’ zeigt das Werk des polnischen Architekten Stanisław Zamecznik (1909-71), der fast ausschließlich als Ausstellungsgestalter gearbeitet hat und damit eine wichtige Position in der polnischen Nachkriegsmoderne formulierte. Als Ausstellungsdesigner bewegte er sich am Rand der Architekturprofession und wusste die dort auffindbaren Freiräume für radikale gestalterische Experimente zu nutzen. Im Werk von Zamecznik überschneiden sich einige wichtige Diskurse der Nachkriegszeit: Die Infragestellung des Funktionalismus in der Architektur, die Öffnung zu freieren Formen und Alltagspraxen der Menschen, die Verschmelzung von Skulptur und Malerei zu Rauminstallationen und die damit verbundene aktive Rolle der Betrachter.
Beschreibung (en)
The second edition of "Materials for Exhibition Design & Scenography" presents the work of Polish architect Stanisław Zamecznik (1909-71), who worked almost exclusively as an exhibition designer and thus formulated an important position in Polish post-war modernism. As an exhibition designer, he worked on the fringes of the architectural profession and knew how to use the freedom found there for radical design experiments. Several important discourses of the post-war period overlap in Zamecznik's work: the questioning of functionalism in architecture, the opening up to freer forms and people's everyday practices, the merging of sculpture and painting into spatial installations and the associated active role of the viewer.
Cover: Bas Princen & Office KGDVS, „Wall Pavilion“, Installation auf der Architekturbiennale Shenzhen, 2012. Pavillon aus Backsteinmauerwerk mit drei großformatigen Fotografien einer antiken Mauer um den Ägyptischen Tempel von Dendera.
Grafik Credits: Johannes Hucht, Yannick Nuss
Titel
MAS 002
Urheberrechtshinweis
Ausstellungsdesign und Szenografie, Staatliche Hochschule für Gestaltung; Grafik: Johannes Hucht, Yannick Nuss; Cover: Bas Princen & Office KGDVS
„Wall Pavilion“, Installation auf der Architekturbiennale Shenzhen, 2012. Pavillon aus Backsteinmauerwerk mit drei großformatigen Fotografien einer antiken Mauer um den Ägyptischen Tempel von Dendera.
Medien-Beschreibung (en)
"Wall Pavilion", installation at the Shenzhen Architecture Biennale, 2012. Brickwork pavilion with three large-format photographs of an ancient wall around the Egyptian temple of Dendera.
Die zweite Ausgabe von ‚Materialien für Ausstellungsdesign & Szenografie’ zeigt das Werk des polnischen Architekten Stanisław Zamecznik (1909-71), der fast ausschließlich als Ausstellungsgestalter gearbeitet hat und damit eine wichtige Position in der polnischen Nachkriegsmoderne formulierte. Als Ausstellungsdesigner bewegte er sich am Rand der Architekturprofession und wusste die dort auffindbaren Freiräume für radikale gestalterische Experimente zu nutzen. Im Werk von Zamecznik überschneiden sich einige wichtige Diskurse der Nachkriegszeit: Die Infragestellung des Funktionalismus in der Architektur, die Öffnung zu freieren Formen und Alltagspraxen der Menschen, die Verschmelzung von Skulptur und Malerei zu Rauminstallationen und die damit verbundene aktive Rolle der Betrachter.
Beschreibung (en)
The second edition of "Materials for Exhibition Design & Scenography" presents the work of Polish architect Stanisław Zamecznik (1909-71), who worked almost exclusively as an exhibition designer and thus formulated an important position in Polish post-war modernism. As an exhibition designer, he worked on the fringes of the architectural profession and knew how to use the freedom found there for radical design experiments. Several important discourses of the post-war period overlap in Zamecznik's work: the questioning of functionalism in architecture, the opening up to freer forms and people's everyday practices, the merging of sculpture and painting into spatial installations and the associated active role of the viewer.
Cover: Bas Princen & Office KGDVS, „Wall Pavilion“, Installation auf der Architekturbiennale Shenzhen, 2012. Pavillon aus Backsteinmauerwerk mit drei großformatigen Fotografien einer antiken Mauer um den Ägyptischen Tempel von Dendera.
Grafik Credits: Johannes Hucht, Yannick Nuss
Titel
MAS 002
Urheberrechtshinweis
Ausstellungsdesign und Szenografie, Staatliche Hochschule für Gestaltung; Grafik: Johannes Hucht, Yannick Nuss; Cover: Bas Princen & Office KGDVS
Die zweite Ausgabe von ‚Materialien für Ausstellungsdesign & Szenografie’ zeigt das Werk des polnischen Architekten Stanisław Zamecznik (1909-71), der fast ausschließlich als Ausstellungsgestalter gearbeitet hat und damit eine wichtige Position in der polnischen Nachkriegsmoderne formulierte. Als Ausstellungsdesigner bewegte er sich am Rand der Architekturprofession und wusste die dort auffindbaren Freiräume für radikale gestalterische Experimente zu nutzen. Im Werk von Zamecznik überschneiden sich einige wichtige Diskurse der Nachkriegszeit: Die Infragestellung des Funktionalismus in der Architektur, die Öffnung zu freieren Formen und Alltagspraxen der Menschen, die Verschmelzung von Skulptur und Malerei zu Rauminstallationen und die damit verbundene aktive Rolle der Betrachter.
Beschreibung (en)
The second edition of "Materials for Exhibition Design & Scenography" presents the work of Polish architect Stanisław Zamecznik (1909-71), who worked almost exclusively as an exhibition designer and thus formulated an important position in Polish post-war modernism. As an exhibition designer, he worked on the fringes of the architectural profession and knew how to use the freedom found there for radical design experiments. Several important discourses of the post-war period overlap in Zamecznik's work: the questioning of functionalism in architecture, the opening up to freer forms and people's everyday practices, the merging of sculpture and painting into spatial installations and the associated active role of the viewer.
Cover: Bas Princen & Office KGDVS, „Wall Pavilion“, Installation auf der Architekturbiennale Shenzhen, 2012. Pavillon aus Backsteinmauerwerk mit drei großformatigen Fotografien einer antiken Mauer um den Ägyptischen Tempel von Dendera.
Grafik Credits: Johannes Hucht, Yannick Nuss
Titel
MAS 002
Urheberrechtshinweis
Ausstellungsdesign und Szenografie, Staatliche Hochschule für Gestaltung; Grafik: Johannes Hucht, Yannick Nuss; Cover: Bas Princen & Office KGDVS
Die zweite Ausgabe von ‚Materialien für Ausstellungsdesign & Szenografie’ zeigt das Werk des polnischen Architekten Stanisław Zamecznik (1909-71), der fast ausschließlich als Ausstellungsgestalter gearbeitet hat und damit eine wichtige Position in der polnischen Nachkriegsmoderne formulierte. Als Ausstellungsdesigner bewegte er sich am Rand der Architekturprofession und wusste die dort auffindbaren Freiräume für radikale gestalterische Experimente zu nutzen. Im Werk von Zamecznik überschneiden sich einige wichtige Diskurse der Nachkriegszeit: Die Infragestellung des Funktionalismus in der Architektur, die Öffnung zu freieren Formen und Alltagspraxen der Menschen, die Verschmelzung von Skulptur und Malerei zu Rauminstallationen und die damit verbundene aktive Rolle der Betrachter.
Beschreibung (en)
The second edition of "Materials for Exhibition Design & Scenography" presents the work of Polish architect Stanisław Zamecznik (1909-71), who worked almost exclusively as an exhibition designer and thus formulated an important position in Polish post-war modernism. As an exhibition designer, he worked on the fringes of the architectural profession and knew how to use the freedom found there for radical design experiments. Several important discourses of the post-war period overlap in Zamecznik's work: the questioning of functionalism in architecture, the opening up to freer forms and people's everyday practices, the merging of sculpture and painting into spatial installations and the associated active role of the viewer.
Cover: Bas Princen & Office KGDVS, „Wall Pavilion“, Installation auf der Architekturbiennale Shenzhen, 2012. Pavillon aus Backsteinmauerwerk mit drei großformatigen Fotografien einer antiken Mauer um den Ägyptischen Tempel von Dendera.
Grafik Credits: Johannes Hucht, Yannick Nuss
Titel
MAS 002
Urheberrechtshinweis
Ausstellungsdesign und Szenografie, Staatliche Hochschule für Gestaltung; Grafik: Johannes Hucht, Yannick Nuss; Cover: Bas Princen & Office KGDVS
Die dritte Ausgabe von ‚Materialien zu Ausstellungsdesign und Szenografie‘ ist der Bühnengestaltung von László Moholy-Nagy für Erwin Piscators Inszenierung des Stückes “Der Kaufmann von Berlin” von 1929 gewidmet. Die Inszenierung wurde nicht nur aufgrund der politischen Inhalte zum Skandal, auch die von der Presse als „Maschinentheater“ bezeichnete Szenografie erregte Aufsehen. Die formalen Mittel, die Moholy-Nagy in seinen Bühnenbildern für Piscator einsetzte – wie Laufbänder, mobile Stahlgestänge, Licht- und Schattenspiele, Film- und Diaprojektionen – übertrug er 1930 in seine „Ausstellungsszenografien“ für den Theaterbereich der Werkbundausstellung beim Salon des Arts Décoratifs in Paris sowie in seinen Entwurf des „Raums der Gegenwart“ für das Provinzialmuseum in Hannover. Die Radikalität von Moholy-Nagys Bühnenentwürfen geht aus den bekannten Szenenfotos von Lotte Jacobi kaum hervor. Daher umfasst das vorliegende Heft 28 von Moholy-Nagy gezeichnete Bühnenpläne, welche den bühnentechnischen Ablauf des Stückes nachvollziehbar machen, das Programmheft mit Umschlaggestaltung und Fotografien des Bühnenmodells ebenfalls von Moholy-Nagy, sowie eine ausführliche Rezension von Carl von Ossietzky, erschienen 1929 in der Weltbühne.
Der Umschlag des 3. MAS Heftes wurde von dem Kurator Moritz Küng gestaltet. Eingeladen auf dem Cover zum Begriff „Darstellungspolitik“ Stellung zu nehmen und inspiriert vom Titel des Magazins, musste Küng daran denken, wie sich vor rund 25 Jahren ein guter Freund – ein Anwalt für Mietrecht – bei ihm beklagte, dass er als leidenschaftlicher Fotograf eigentlich lieber Künstler geworden wäre. In einer Mischung aus Wehmut und Frustration kommentierte er im Schweizer Dialekt den Beruf des Kuratoren wie folgt: “Aber was machsch du eigentlech: Käffeli trinke, Zigarettli rauche ond Föteli luege”. Dementsprechend illustrierte Küng den Beruf des Kurators mit im Internet gefundenen Stock-Fotos (Kaffeetasse, Aschenbecher, Dias).
The third edition of 'Materials on Exhibition Design and Scenography' is dedicated to László Moholy-Nagy's stage design for Erwin Piscator's 1929 production of the play "The Merchant of Berlin". The production became a scandal not only because of its political content, but also because the scenography, which the press described as "machine theater", caused a sensation. The formal means that Moholy-Nagy used in his stage designs for Piscator - such as treadmills, mobile steel rods, plays of light and shadow, film and slide projections - were transferred to his "exhibition scenographies" for the theater section of the Werkbund exhibition at the Salon des Arts Décoratifs in Paris in 1930 and to his design of the "Raum der Gegenwart" for the Provinzialmuseum in Hanover. The radical nature of Moholy-Nagy's stage designs hardly emerges from the well-known scene photos by Lotte Jacobi. This booklet therefore contains 28 stage plans drawn by Moholy-Nagy, which make the technical stage sequence of the play comprehensible, the program booklet with cover design and photographs of the stage model, also by Moholy-Nagy, as well as a detailed review by Carl von Ossietzky, published in the Weltbühne in 1929.
The cover of the 3rd issue of MAS was designed by curator Moritz Küng. Invited to comment on the term "politics of representation" on the cover and inspired by the title of the magazine, Küng was reminded of how, around 25 years ago, a good friend - a lawyer specializing in tenancy law - complained to him that, as a passionate photographer, he would actually have preferred to become an artist. In a mixture of melancholy and frustration, he commented on the profession of curator in Swiss dialect as follows: "But what do you actually do: drink coffee, smoke cigarettes and listen to fiddles". Accordingly, Küng illustrated the curator's profession with stock photos found on the Internet (coffee cup, ashtray, slides).
Die dritte Ausgabe von ‚Materialien zu Ausstellungsdesign und Szenografie‘ ist der Bühnengestaltung von László Moholy-Nagy für Erwin Piscators Inszenierung des Stückes “Der Kaufmann von Berlin” von 1929 gewidmet. Die Inszenierung wurde nicht nur aufgrund der politischen Inhalte zum Skandal, auch die von der Presse als „Maschinentheater“ bezeichnete Szenografie erregte Aufsehen. Die formalen Mittel, die Moholy-Nagy in seinen Bühnenbildern für Piscator einsetzte – wie Laufbänder, mobile Stahlgestänge, Licht- und Schattenspiele, Film- und Diaprojektionen – übertrug er 1930 in seine „Ausstellungsszenografien“ für den Theaterbereich der Werkbundausstellung beim Salon des Arts Décoratifs in Paris sowie in seinen Entwurf des „Raums der Gegenwart“ für das Provinzialmuseum in Hannover. Die Radikalität von Moholy-Nagys Bühnenentwürfen geht aus den bekannten Szenenfotos von Lotte Jacobi kaum hervor. Daher umfasst das vorliegende Heft 28 von Moholy-Nagy gezeichnete Bühnenpläne, welche den bühnentechnischen Ablauf des Stückes nachvollziehbar machen, das Programmheft mit Umschlaggestaltung und Fotografien des Bühnenmodells ebenfalls von Moholy-Nagy, sowie eine ausführliche Rezension von Carl von Ossietzky, erschienen 1929 in der Weltbühne.
Der Umschlag des 3. MAS Heftes wurde von dem Kurator Moritz Küng gestaltet. Eingeladen auf dem Cover zum Begriff „Darstellungspolitik“ Stellung zu nehmen und inspiriert vom Titel des Magazins, musste Küng daran denken, wie sich vor rund 25 Jahren ein guter Freund – ein Anwalt für Mietrecht – bei ihm beklagte, dass er als leidenschaftlicher Fotograf eigentlich lieber Künstler geworden wäre. In einer Mischung aus Wehmut und Frustration kommentierte er im Schweizer Dialekt den Beruf des Kuratoren wie folgt: “Aber was machsch du eigentlech: Käffeli trinke, Zigarettli rauche ond Föteli luege”. Dementsprechend illustrierte Küng den Beruf des Kurators mit im Internet gefundenen Stock-Fotos (Kaffeetasse, Aschenbecher, Dias).
The third edition of 'Materials on Exhibition Design and Scenography' is dedicated to László Moholy-Nagy's stage design for Erwin Piscator's 1929 production of the play "The Merchant of Berlin". The production became a scandal not only because of its political content, but also because the scenography, which the press described as "machine theater", caused a sensation. The formal means that Moholy-Nagy used in his stage designs for Piscator - such as treadmills, mobile steel rods, plays of light and shadow, film and slide projections - were transferred to his "exhibition scenographies" for the theater section of the Werkbund exhibition at the Salon des Arts Décoratifs in Paris in 1930 and to his design of the "Raum der Gegenwart" for the Provinzialmuseum in Hanover. The radical nature of Moholy-Nagy's stage designs hardly emerges from the well-known scene photos by Lotte Jacobi. This booklet therefore contains 28 stage plans drawn by Moholy-Nagy, which make the technical stage sequence of the play comprehensible, the program booklet with cover design and photographs of the stage model, also by Moholy-Nagy, as well as a detailed review by Carl von Ossietzky, published in the Weltbühne in 1929.
The cover of the 3rd issue of MAS was designed by curator Moritz Küng. Invited to comment on the term "politics of representation" on the cover and inspired by the title of the magazine, Küng was reminded of how, around 25 years ago, a good friend - a lawyer specializing in tenancy law - complained to him that, as a passionate photographer, he would actually have preferred to become an artist. In a mixture of melancholy and frustration, he commented on the profession of curator in Swiss dialect as follows: "But what do you actually do: drink coffee, smoke cigarettes and listen to fiddles". Accordingly, Küng illustrated the curator's profession with stock photos found on the Internet (coffee cup, ashtray, slides).
Die dritte Ausgabe von ‚Materialien zu Ausstellungsdesign und Szenografie‘ ist der Bühnengestaltung von László Moholy-Nagy für Erwin Piscators Inszenierung des Stückes “Der Kaufmann von Berlin” von 1929 gewidmet. Die Inszenierung wurde nicht nur aufgrund der politischen Inhalte zum Skandal, auch die von der Presse als „Maschinentheater“ bezeichnete Szenografie erregte Aufsehen. Die formalen Mittel, die Moholy-Nagy in seinen Bühnenbildern für Piscator einsetzte – wie Laufbänder, mobile Stahlgestänge, Licht- und Schattenspiele, Film- und Diaprojektionen – übertrug er 1930 in seine „Ausstellungsszenografien“ für den Theaterbereich der Werkbundausstellung beim Salon des Arts Décoratifs in Paris sowie in seinen Entwurf des „Raums der Gegenwart“ für das Provinzialmuseum in Hannover. Die Radikalität von Moholy-Nagys Bühnenentwürfen geht aus den bekannten Szenenfotos von Lotte Jacobi kaum hervor. Daher umfasst das vorliegende Heft 28 von Moholy-Nagy gezeichnete Bühnenpläne, welche den bühnentechnischen Ablauf des Stückes nachvollziehbar machen, das Programmheft mit Umschlaggestaltung und Fotografien des Bühnenmodells ebenfalls von Moholy-Nagy, sowie eine ausführliche Rezension von Carl von Ossietzky, erschienen 1929 in der Weltbühne.
Der Umschlag des 3. MAS Heftes wurde von dem Kurator Moritz Küng gestaltet. Eingeladen auf dem Cover zum Begriff „Darstellungspolitik“ Stellung zu nehmen und inspiriert vom Titel des Magazins, musste Küng daran denken, wie sich vor rund 25 Jahren ein guter Freund – ein Anwalt für Mietrecht – bei ihm beklagte, dass er als leidenschaftlicher Fotograf eigentlich lieber Künstler geworden wäre. In einer Mischung aus Wehmut und Frustration kommentierte er im Schweizer Dialekt den Beruf des Kuratoren wie folgt: “Aber was machsch du eigentlech: Käffeli trinke, Zigarettli rauche ond Föteli luege”. Dementsprechend illustrierte Küng den Beruf des Kurators mit im Internet gefundenen Stock-Fotos (Kaffeetasse, Aschenbecher, Dias).
The third edition of 'Materials on Exhibition Design and Scenography' is dedicated to László Moholy-Nagy's stage design for Erwin Piscator's 1929 production of the play "The Merchant of Berlin". The production became a scandal not only because of its political content, but also because the scenography, which the press described as "machine theater", caused a sensation. The formal means that Moholy-Nagy used in his stage designs for Piscator - such as treadmills, mobile steel rods, plays of light and shadow, film and slide projections - were transferred to his "exhibition scenographies" for the theater section of the Werkbund exhibition at the Salon des Arts Décoratifs in Paris in 1930 and to his design of the "Raum der Gegenwart" for the Provinzialmuseum in Hanover. The radical nature of Moholy-Nagy's stage designs hardly emerges from the well-known scene photos by Lotte Jacobi. This booklet therefore contains 28 stage plans drawn by Moholy-Nagy, which make the technical stage sequence of the play comprehensible, the program booklet with cover design and photographs of the stage model, also by Moholy-Nagy, as well as a detailed review by Carl von Ossietzky, published in the Weltbühne in 1929.
The cover of the 3rd issue of MAS was designed by curator Moritz Küng. Invited to comment on the term "politics of representation" on the cover and inspired by the title of the magazine, Küng was reminded of how, around 25 years ago, a good friend - a lawyer specializing in tenancy law - complained to him that, as a passionate photographer, he would actually have preferred to become an artist. In a mixture of melancholy and frustration, he commented on the profession of curator in Swiss dialect as follows: "But what do you actually do: drink coffee, smoke cigarettes and listen to fiddles". Accordingly, Küng illustrated the curator's profession with stock photos found on the Internet (coffee cup, ashtray, slides).
Die dritte Ausgabe von ‚Materialien zu Ausstellungsdesign und Szenografie‘ ist der Bühnengestaltung von László Moholy-Nagy für Erwin Piscators Inszenierung des Stückes “Der Kaufmann von Berlin” von 1929 gewidmet. Die Inszenierung wurde nicht nur aufgrund der politischen Inhalte zum Skandal, auch die von der Presse als „Maschinentheater“ bezeichnete Szenografie erregte Aufsehen. Die formalen Mittel, die Moholy-Nagy in seinen Bühnenbildern für Piscator einsetzte – wie Laufbänder, mobile Stahlgestänge, Licht- und Schattenspiele, Film- und Diaprojektionen – übertrug er 1930 in seine „Ausstellungsszenografien“ für den Theaterbereich der Werkbundausstellung beim Salon des Arts Décoratifs in Paris sowie in seinen Entwurf des „Raums der Gegenwart“ für das Provinzialmuseum in Hannover. Die Radikalität von Moholy-Nagys Bühnenentwürfen geht aus den bekannten Szenenfotos von Lotte Jacobi kaum hervor. Daher umfasst das vorliegende Heft 28 von Moholy-Nagy gezeichnete Bühnenpläne, welche den bühnentechnischen Ablauf des Stückes nachvollziehbar machen, das Programmheft mit Umschlaggestaltung und Fotografien des Bühnenmodells ebenfalls von Moholy-Nagy, sowie eine ausführliche Rezension von Carl von Ossietzky, erschienen 1929 in der Weltbühne.
Der Umschlag des 3. MAS Heftes wurde von dem Kurator Moritz Küng gestaltet. Eingeladen auf dem Cover zum Begriff „Darstellungspolitik“ Stellung zu nehmen und inspiriert vom Titel des Magazins, musste Küng daran denken, wie sich vor rund 25 Jahren ein guter Freund – ein Anwalt für Mietrecht – bei ihm beklagte, dass er als leidenschaftlicher Fotograf eigentlich lieber Künstler geworden wäre. In einer Mischung aus Wehmut und Frustration kommentierte er im Schweizer Dialekt den Beruf des Kuratoren wie folgt: “Aber was machsch du eigentlech: Käffeli trinke, Zigarettli rauche ond Föteli luege”. Dementsprechend illustrierte Küng den Beruf des Kurators mit im Internet gefundenen Stock-Fotos (Kaffeetasse, Aschenbecher, Dias).
The third edition of 'Materials on Exhibition Design and Scenography' is dedicated to László Moholy-Nagy's stage design for Erwin Piscator's 1929 production of the play "The Merchant of Berlin". The production became a scandal not only because of its political content, but also because the scenography, which the press described as "machine theater", caused a sensation. The formal means that Moholy-Nagy used in his stage designs for Piscator - such as treadmills, mobile steel rods, plays of light and shadow, film and slide projections - were transferred to his "exhibition scenographies" for the theater section of the Werkbund exhibition at the Salon des Arts Décoratifs in Paris in 1930 and to his design of the "Raum der Gegenwart" for the Provinzialmuseum in Hanover. The radical nature of Moholy-Nagy's stage designs hardly emerges from the well-known scene photos by Lotte Jacobi. This booklet therefore contains 28 stage plans drawn by Moholy-Nagy, which make the technical stage sequence of the play comprehensible, the program booklet with cover design and photographs of the stage model, also by Moholy-Nagy, as well as a detailed review by Carl von Ossietzky, published in the Weltbühne in 1929.
The cover of the 3rd issue of MAS was designed by curator Moritz Küng. Invited to comment on the term "politics of representation" on the cover and inspired by the title of the magazine, Küng was reminded of how, around 25 years ago, a good friend - a lawyer specializing in tenancy law - complained to him that, as a passionate photographer, he would actually have preferred to become an artist. In a mixture of melancholy and frustration, he commented on the profession of curator in Swiss dialect as follows: "But what do you actually do: drink coffee, smoke cigarettes and listen to fiddles". Accordingly, Küng illustrated the curator's profession with stock photos found on the Internet (coffee cup, ashtray, slides).
Die dritte Ausgabe von ‚Materialien zu Ausstellungsdesign und Szenografie‘ ist der Bühnengestaltung von László Moholy-Nagy für Erwin Piscators Inszenierung des Stückes “Der Kaufmann von Berlin” von 1929 gewidmet. Die Inszenierung wurde nicht nur aufgrund der politischen Inhalte zum Skandal, auch die von der Presse als „Maschinentheater“ bezeichnete Szenografie erregte Aufsehen. Die formalen Mittel, die Moholy-Nagy in seinen Bühnenbildern für Piscator einsetzte – wie Laufbänder, mobile Stahlgestänge, Licht- und Schattenspiele, Film- und Diaprojektionen – übertrug er 1930 in seine „Ausstellungsszenografien“ für den Theaterbereich der Werkbundausstellung beim Salon des Arts Décoratifs in Paris sowie in seinen Entwurf des „Raums der Gegenwart“ für das Provinzialmuseum in Hannover. Die Radikalität von Moholy-Nagys Bühnenentwürfen geht aus den bekannten Szenenfotos von Lotte Jacobi kaum hervor. Daher umfasst das vorliegende Heft 28 von Moholy-Nagy gezeichnete Bühnenpläne, welche den bühnentechnischen Ablauf des Stückes nachvollziehbar machen, das Programmheft mit Umschlaggestaltung und Fotografien des Bühnenmodells ebenfalls von Moholy-Nagy, sowie eine ausführliche Rezension von Carl von Ossietzky, erschienen 1929 in der Weltbühne.
Der Umschlag des 3. MAS Heftes wurde von dem Kurator Moritz Küng gestaltet. Eingeladen auf dem Cover zum Begriff „Darstellungspolitik“ Stellung zu nehmen und inspiriert vom Titel des Magazins, musste Küng daran denken, wie sich vor rund 25 Jahren ein guter Freund – ein Anwalt für Mietrecht – bei ihm beklagte, dass er als leidenschaftlicher Fotograf eigentlich lieber Künstler geworden wäre. In einer Mischung aus Wehmut und Frustration kommentierte er im Schweizer Dialekt den Beruf des Kuratoren wie folgt: “Aber was machsch du eigentlech: Käffeli trinke, Zigarettli rauche ond Föteli luege”. Dementsprechend illustrierte Küng den Beruf des Kurators mit im Internet gefundenen Stock-Fotos (Kaffeetasse, Aschenbecher, Dias).
The third edition of 'Materials on Exhibition Design and Scenography' is dedicated to László Moholy-Nagy's stage design for Erwin Piscator's 1929 production of the play "The Merchant of Berlin". The production became a scandal not only because of its political content, but also because the scenography, which the press described as "machine theater", caused a sensation. The formal means that Moholy-Nagy used in his stage designs for Piscator - such as treadmills, mobile steel rods, plays of light and shadow, film and slide projections - were transferred to his "exhibition scenographies" for the theater section of the Werkbund exhibition at the Salon des Arts Décoratifs in Paris in 1930 and to his design of the "Raum der Gegenwart" for the Provinzialmuseum in Hanover. The radical nature of Moholy-Nagy's stage designs hardly emerges from the well-known scene photos by Lotte Jacobi. This booklet therefore contains 28 stage plans drawn by Moholy-Nagy, which make the technical stage sequence of the play comprehensible, the program booklet with cover design and photographs of the stage model, also by Moholy-Nagy, as well as a detailed review by Carl von Ossietzky, published in the Weltbühne in 1929.
The cover of the 3rd issue of MAS was designed by curator Moritz Küng. Invited to comment on the term "politics of representation" on the cover and inspired by the title of the magazine, Küng was reminded of how, around 25 years ago, a good friend - a lawyer specializing in tenancy law - complained to him that, as a passionate photographer, he would actually have preferred to become an artist. In a mixture of melancholy and frustration, he commented on the profession of curator in Swiss dialect as follows: "But what do you actually do: drink coffee, smoke cigarettes and listen to fiddles". Accordingly, Küng illustrated the curator's profession with stock photos found on the Internet (coffee cup, ashtray, slides).