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Beschreibung | - Was bedeutet es, zu fliehen, wenn die Strömungen einen immer noch unter die Haut ziehen?
„Currents of Change“ ist eine Eigenproduktion, die ich während meines Praktikums im Studio Riso Pop in Amsterdam geschrieben, illustriert und produziert habe. Es erzählt die Geschichte eines Oktopus, der sich auf der Suche nach Freiheit verändert – ein Spiegelbild des Kampfes ums Überleben in einer unsicheren Welt.
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Beschreibung (en) | - What does it mean to escape, when the currents still pull you beneath your skin?
"Currents of Change" is a self-made I wrote, illustrated and produced during my internship at the studio Riso Pop in Amsterdam. It tells the story of an octopus undergoing transformation to reshape itself in search of freedom – mirroring the struggle to survive in an uncertain world.
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Ausführliche Beschreibung | - Currents of Change, ein selbst illustriertes und selbst geschriebenes Zine über einen Oktopus, der sich auf der Suche nach Freiheit verändert. Diese anschauliche Geschichte spiegelt die Realität des Überlebens in einer unsicheren Welt wider, in der die Unvorsichtigen verschlungen werden und die einzige Wahl darin besteht, sich anzupassen oder unterzugehen. In ständiger Gefahr geboren, war der Ozean nie ein Zufluchtsort. Gejagt, allein, immer auf der Flucht, schien es unmöglich zu sein zu entkommen - bis der Krake einen anderen Weg entdeckte. Eine Welt jenseits der Wellen. Ein Leben unter den Kreaturen, die an Land lebten.
Mimikry wurde zum Überleben. Aus Anpassung wurde Existenz. Doch während der Ozean verwelkt und alte Geister wieder auftauchen, bleibt eine Frage offen: War das jemals wirklich Freiheit?
Currents of Change ist nicht nur die Geschichte der Verwandlung eines einzelnen Lebewesens, sondern auch ein Spiegelbild der heutigen Krisen in unserer Welt. Unsicherheit, Vertreibung und der Kampf um Zuflucht sind nicht auf das Tierreich beschränkt. Der Klimawandel, die zunehmenden antidemokratischen Bewegungen und die wachsende Feindseligkeit gegenüber Außenstehenden prägen auch die menschliche Erfahrung. Flüchtlinge fliehen aus Kriegsgebieten, weil sie für sich und ihre Familien nichts weiter als das Überleben suchen, und werden genau an den Orten angefeindet, von denen sie sich Sicherheit erhofften. „Ausländer raus!“ - die hasserfüllten Stimmen der Rechtsextremisten werden lauter, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Und doch haben wir es versäumt, uns gegen die Zerstörung unserer Umwelt zu wehren, was zu mehr Vertreibung, mehr Verlusten und mehr Unsicherheit über die Zukunft führt.
Der Ozean, der 50 % des Sauerstoffs produziert, den wir atmen, erstickt unter der Last des Klimawandels, der Verschmutzung und der Überfischung. Oktopusse - hochintelligente, geschickte und schwer fassbare Kreaturen - sind keine direkten Klimaflüchtlinge, aber mit der Verschlechterung ihrer Lebensräume werden sie in immer unwirtlichere Regionen gezwungen, was ihr Überleben an den Rand des Möglichen bringt. Sie sind die größten Entfesselungskünstler der Natur, lösen komplexe Probleme, benutzen Werkzeuge und verschwinden mit einem Aufflackern von Farbe und Struktur in ihrer Umgebung. Aber selbst ihre Brillanz kann den Zusammenbruch der Welt um sie herum nicht überlisten.
Meine Faszination für diese Lebewesen begann, nachdem ich den Netflix-Dokumentarfilm My Octopus Teacher gesehen hatte, und vertiefte sich nach der Lektüre von Sy Montgomerys The Soul of an Octopus: Eine überraschende Erkundung des Wunders des Bewusstseins. Es lag nahe, diese Geschichte mit Aquarellfarben zum Leben zu erwecken - einem Medium, das, ähnlich wie der Krake selbst, Geduld, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft zum Loslassen erfordert. Nach anfänglichem Zögern, was meine Aquarellfähigkeiten angeht, fand ich Freude an dem Prozess und ließ mich auf seine Flüssigkeit und Unvorhersehbarkeit ein. Das Ergebnis ist ein kleines, quadratisches Zine, das jeder Illustration die gleiche Aufmerksamkeit schenkt. Der Druck von drei Doppelseiten pro A3-Blatt ermöglichte es mir, die Ressourcen zu maximieren, während meine Wahl von Floria Avorio 100gsm und Crush Cacao 250gsm für den Umschlag dem Zine eine organische, taktile Qualität verlieh, die perfekt zu den Riso-Farben Fluo Pink, Flat Gold, Yellow und Aqua passt.
Die Umsetzung von Aquarellfarben in Riso-Drucke war eine Reise für sich. Ich hatte den Effekt immer bewundert, aber nie ganz verstanden, wie man ihn erreicht. In unserem Fotografie-Workshop lernte ich, wie man CMYK fälscht, und experimentierte mit Spectrolite. Letztendlich entschied ich mich jedoch dafür, meine Ebenen in Photoshop manuell zu trennen, wodurch ich das Endergebnis bewusster gestalten konnte. Trotzdem konnte ich mit Photoshop nur eine grobe Vorschau erstellen - Riso birgt immer ein Überraschungsmoment, und ich war begeistert zu sehen, wie sich meine Illustrationen durch den Druckprozess veränderten.
Für das Cover habe ich die wunderschöne Open-Source-Schrift Kaeru Kaeru verwendet, die von Naturmustern inspiriert und von der ehemaligen Kommilitonin Isabel Motz entworfen wurde. Sie fühlte sich wie der perfekte letzte Schliff an - eine harmonische Mischung aus Kunst, Design und Natur.
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Ausführliche Beschreibung (en) | - Currents of Change, a self-illustrated and self-written zine about an octopus undergoing transformation to reshape itself in search of freedom. This illustrative story mirrors the reality of survival in an uncertain world—where the unwary are consumed, and the only choice is to adapt or perish. Born into constant danger, the ocean was never a sanctuary. Hunted, alone, always on the run, it seemed as though escape was impossible—until the octopus discovered another way. A world beyond the waves. A life among the creatures who walked on land.
Mimicry became survival. Adaptation became existence. But as the ocean withers and old ghosts resurface, one question lingers: Was this ever truly freedom?
Currents of Change is not just a story of one creature’s transformation; it is a reflection of our world’s crises today. Insecurity, displacement, and the struggle to find refuge are not limited to the animal kingdom. Climate change, rising anti-democratic movements, and deepening hostility toward outsiders shape the human experience as well. Refugees flee war zones, seeking nothing more than survival for themselves and their families, only to be met with hostility in the very places they hoped would offer safety. “Ausländer raus!”—the hate-fueled voices of right-wing extremists grow louder, not just in Germany, but across the world. And yet, we have failed to fight back against the destruction of our environment, leading to more displacement, more loss, and more uncertainty about the future.
The ocean, which produces 50% of the oxygen we breathe, is suffocating under the weight of climate change, pollution, and overfishing. Octopuses—highly intelligent, skillful, and elusive creatures—are not direct climate refugees, but as their habitats degrade, they are forced into increasingly inhospitable regions, pushing their survival to the brink. They are nature’s greatest escape artists, solving complex problems, using tools, and vanishing into their surroundings with a flicker of color and texture. But even their brilliance cannot outmaneuver the collapse of the world around them.
My fascination with these creatures began after watching the Netflix documentary My Octopus Teacher and deepened further after reading Sy Montgomery’s The Soul of an Octopus: A Surprising Exploration into the Wonder of Consciousness. It felt only natural to bring this story to life through watercolor—a medium that, much like the octopus itself, requires patience, adaptability, and a willingness to let go. Initially hesitant about my watercolor skills, I found joy in the process, embracing its fluidity and unpredictability. The result is a small, square-format zine designed to give each illustration equal attention. Printing three double spreads per A3 sheet allowed me to maximize resources, while my choice of Floria Avorio 100gsm and Crush Cacao 250gsm for the cover gave the zine an organic, tactile quality that perfectly complements the Riso colors Fluo Pink, Flat Gold, Yellow, and Aqua.
Translating watercolor into Riso prints was a journey in itself. I had always admired the effect but never fully understood how to achieve it. Learning “fake CMYK” in our photography workshop and experimenting with Spectrolite offered different approaches, but I ultimately chose to manually separate my layers in Photoshop, allowing me to shape the final outcome more intentionally. Even so, Photoshop could only give me a rough preview—Riso always holds an element of surprise, and I was thrilled to see how my illustrations transformed through the printing process.
For the cover, I was excited to incorporate the beautiful open-source typeface Kaeru Kaeru, inspired by nature patterns and designed by former fellow student Isabel Motz. It felt like the perfect final touch—a harmonious blend of art, design, and nature.
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