Die Übung eines gesellschaftlichen Imaginären Deckblatt
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Die Übung eines gesellschaftlichen Imaginären Deckblatt
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Eine Untersuchung der Beteiligung der deutschen Bundesregierung an dem NATO-Manöver Fallex 66 (1966) hinsichtlich ihrer Modalität, Fiktionalität und Immersivität.
„Fallex 66 war die dritte von zwölf biennalen Stabsrahmenübungen, die zwischen 1962 und 1982 durch die NATO organisiert wurden. Während des Kalten Krieges fanden Übungsmanöver regelmäßig statt, um mit bedingter Truppenbewegung Prozesse der Mobilisierung zu simulieren, Alarm- und Evakuierungspläne zu testen, aber auch um
Souveränität zu demonstrieren. Als solche waren sie wichtiger Teil der damaligen Abschreckungsstrategie. Die deutsche Bundesregierung beteiligte sich an diesen durch
Zivilverteidigungsübungen, um Möglichkeiten der „politischen Mitwirkung an Konsultationen und Entscheidungsfindungen der NATO auszuloten und Erfahrungen im Bereich Krisenmanagement und -kommunikation zu sammeln. Im Jahre 1966 fand diese Übung erstmals im jüngst fertiggestellten offiziellen Ausweichsitz der Bundesregierung etwa 30 Kilometer südlich von Bonn, dem Regierungsbunker Ahrweiler, statt.Neu an dieser Übung war jedoch nicht nur die Verlegung in den Regierungsbunker Ahrweiler, sondern auch der Wunsch, im Rahmen der nationalen Übung den jüngsten Entwurf für die Notstandsgesetze zu testen [...] Um den Einsatz der Notstandsgesetze im Kriegsfalle zu erproben, schritt man zu einer ungewöhnlichen Methode: 33 Mitglieder des Deutschen Bundestags und des Deutschen Bundesrates simulierten als Gemeinsamer Ausschuss – das in jenem Gesetz vorgesehene legislative Gremium – für vier Tage im Regierungsbunker Ahrweiler den „gedachten Verlauf“ eines dritten Weltkrieges.”
„Die Sorge, dass durch die Implementierung der Notstandsgesetze ein Hebel zur Totalisierung des Staates juristischen Niederschlag im Grundgesetz finden könnte, wurde dabei durch das ungewöhnliche Verfahren der Übung in dem sich durch Abschottung auszeichnenden Bunker noch verstärkt. Der Aufenthalt der PolitikerInnen wurde so nicht nur Übung der Notstandsgesetze, sondern auch Symbol einer intransparent agierenden Politik. [...] Wie ich zeigen werde, werden auch der Raum der Übung und die TeilnehmerInnen selbst zu einem fiktionstragenden Medium. Deswegen stellt die Übung eine nicht-rationale, sondern affektiv und ästhetisch wirkende Form der Wissensvermittlung dar.”
„How do imaginaries claim normativity? A society can only function if enough people envision the same imaginary, says Castoriadis. I claim, that new imaginaries need to be exercised, if they are to claim normative power. This paper investigates a homogenization process of a social imaginary: In the 1966 German civil defense exercise Fallex 66, 33 members of the West German parliament simulated the at this point intensely disputed Emergency Laws. This paper argues that the fusion of fictional and real elements in the exercised scenario, combined with a bodily and affective immersion in a bunker setting had the power to shift a social imaginary. By presenting the Emergency Laws in a conservative patriarchal imaginary landscape, the exercise induces a normative shift in the social perception of the Laws. This paper sheds a leftist light on the struggle, highlighting the political bias of the exercise, as well as giving a new vocabulary to the left critique of that time. With a unique conceptual set-up, this paper investigates the imaginaries transported by and the means of their production in the civil defense exercise. Hereby, I suggest a methodical set for the analysis of social imaginaries at the cutting surface of aesthetics, affect theory, contemporary history, and social philosophy.”
Die Fotografie zeigt eine Ausstellungsansicht ohne Rezipient*innen in einem großen, rechteckigen Raum mit bodentiefen Fenstern. An jedem der Fenster ist mittig eine in weißer Schrift angebrachte Überschrift zu erkennen. Von diesen Überschriften aus verlaufen senkrechte, an die Scheiben geklebte Kreppbänder hinunter auf den Boden, wo sie ein Raster bilden und die Überschriften miteinander verbinden. Über und zwischen den auf dem Boden verlaufenden Kreppbändern befinden sich 120 aus weißlichem, ungebleichtem Baumwollstoff bestehende Kuscheltiere in der Form von neugeborenen Eisbären, auf deren Rücken jeweils eine Fotografie gedruckt ist. Sie sind in unterschiedlichen Formationen angeordnet. Im Vordergrund ist eine lange Reihe der Kuscheltiere zu sehen, die in gleichmäßigen Abständen aufgestellt sind. Weiter hinten liegen sie in lockeren Häufungen oder Gruppen – teils direkt im Sonnenlicht, das durch die Fenster in den Raum scheint, teils im Schatten.
Description of media (en)
The photograph shows an exhibition view without visitors in a large, rectangular room with floor-to-ceiling windows. At the center of each window, a heading written in white letters can be seen. From these headings, vertical strips of masking tape run down the glass to the floor, where they form a grid that connects the headings to one another. Above and between the strips of tape on the floor are 120 stuffed animals made of off-white, unbleached cotton fabric, shaped like newborn polar bears, each with a photograph printed on its back. They are arranged in various formations. In the foreground, a long row of the stuffed animals can be seen, positioned at regular intervals. Further back, they lie in loose clusters or groups—some directly in the sunlight streaming through the windows into the room, others in shadow.
Alternative text (de)
Ausstellungsraum mit bodentiefen Fenstern und leeren Eisbär-Kuscheltieren: An den Fenstern hängen Überschriften, von denen senkrechte Kreppbänder zum Boden verlaufen und ein Raster bilden. 120 weiße Stoff-Eisbären mit Fotodruck liegen oder stehen in Reihen und Gruppen – teils im Sonnenlicht, teils im Schatten.
Alternative text (en)
Exhibition space with floor-to-ceiling windows and empty polar bear stuffed animals: Headings hang from the windows, with vertical crepe tape running down to the floor, forming a grid. 120 white fabric polar bears with photo prints lie or stand in rows and groups—some in sunlight, some in shadow.
Die Fotografie zeigt eine Detailansicht der Installation. Auf einem Boden aus schwarzen Fliesen liegen zwanzig aus weißlichem, ungebleichtem Baumwollstoff gefertigte Kuscheltiere in der Form neugeborener Eisbären. Auf ihren Rücken sind Fotografien aufgedruckt, die Eisbären in menschlicher Gefangenschaft zeigen. Die Anordnung der Figuren erfolgt in zwei gegenüberliegenden Reihen, deren Köpfe voneinander abgewandt sind.
Description of media (en)
The photograph shows a detailed view of the installation. On a floor made of black tiles lie twenty stuffed animals made of off-white, unbleached cotton fabric, shaped like newborn polar bears. On their backs are printed photographs depicting polar bears in human captivity. The figures are arranged in two opposing rows, their heads turned away from one another.
Alternative text (de)
Detailansicht der Installation: Zwanzig weiße Stoff-Eisbären liegen auf schwarzem Fliesenboden. Auf ihren Rücken sind Fotos von Eisbären in Gefangenschaft gedruckt. Die Figuren sind in zwei Reihen angeordnet, deren Köpfe voneinander abgewandt sind.
Alternative text (en)
Detailed view of the installation: Twenty white fabric polar bears lie on black tile flooring. Photos of polar bears in captivity are printed on their backs. The figures are arranged in two rows, their heads turned away from each other.
Die Fotografie zeigt eine Ausstellungsansicht mit einem Rezipienten, der eine der Begleitpublikationen liest, in einem großen, rechteckigen Raum mit bodentiefen Fenstern. An jedem der Fenster ist mittig eine in weißer Schrift angebrachte Überschrift zu erkennen. Von diesen Überschriften aus verlaufen senkrechte, an die Scheiben geklebte Kreppbänder hinunter auf den Boden, wo sie ein Raster bilden und die Überschriften miteinander verbinden. Über und zwischen den auf dem Boden verlaufenden Kreppbändern befinden sich 120 aus weißlichem, ungebleichtem Baumwollstoff gefertigte Kuscheltiere in der Form von neugeborenen Eisbären, auf deren Rücken jeweils eine Fotografie gedruckt ist. Sie sind in unterschiedlichen Formationen angeordnet. Im Vordergrund ist eine lange Reihe der Kuscheltiere zu sehen, die in gleichmäßigen Abständen aufgestellt sind. Weiter hinten liegen sie in lockeren Häufungen oder Gruppen – teils direkt im Sonnenlicht, das durch die Fenster in den Raum scheint, teils im Schatten.
Description of media (en)
The photograph shows an exhibition view with a visitor reading one of the accompanying publications in a large, rectangular room with floor-to-ceiling windows. At the center of each window, a heading in white lettering can be seen. From these headings, vertical strips of masking tape run down the glass to the floor, where they form a grid that connects the headings to one another. Above and between the strips of tape on the floor are 120 stuffed animals made of off-white, unbleached cotton fabric, shaped like newborn polar bears, each with a photograph printed on its back. They are arranged in various formations. In the foreground, a long row of the stuffed animals is positioned at regular intervals. Further back, they lie in loose clusters or groups—some directly in the sunlight streaming through the windows into the room, others in shadow.
Ausstellungsraum mit bodentiefen Fenstern: Ein Besucher liest eine Begleitpublikation. An den Fenstern hängen Überschriften, von denen senkrechte Kreppbänder zum Boden verlaufen und ein Raster bilden. 120 weiße Stoff-Eisbären mit Fotodruck liegen oder stehen in Reihen und Gruppen – teils im Sonnenlicht, teils im Schatten.
Alternative text (en)
Exhibition space with floor-to-ceiling windows: a visitor reads an accompanying publication. Headings hang from the windows, with vertical crepe tape running down to the floor, forming a grid. 120 white fabric polar bears with photo prints lie or stand in rows and groups—some in sunlight, some in shadow.
Die Fotografie zeigt eine Ausstellungsansicht mit einer Rezipientin, die eine der Begleitpublikationen liest, in einem großen, rechteckigen Raum mit bodentiefen Fenstern. An jedem der Fenster ist mittig eine in weißer Schrift angebrachte Überschrift zu erkennen. Von diesen Überschriften aus verlaufen senkrechte, an die Scheiben geklebte Kreppbänder hinunter auf den Boden, wo sie ein Raster bilden und die Überschriften miteinander verbinden. Über und zwischen den auf dem Boden verlaufenden Kreppbändern befinden sich 120 aus weißlichem, ungebleichtem Baumwollstoff gefertigte Kuscheltiere in der Form von neugeborenen Eisbären, auf deren Rücken jeweils eine Fotografie gedruckt ist. Sie sind in unterschiedlichen Formationen angeordnet. Im Vordergrund ist eine lange Reihe der Kuscheltiere zu sehen, die in gleichmäßigen Abständen aufgestellt sind. Weiter hinten liegen sie in lockeren Häufungen oder Gruppen – teils direkt im Sonnenlicht, das durch die Fenster in den Raum scheint, teils im Schatten.
Description of media (en)
The photograph shows an exhibition view with a visitor reading one of the accompanying publications in a large, rectangular room with floor-to-ceiling windows. At the center of each window, a heading in white lettering can be seen. From these headings, vertical strips of masking tape run down the glass to the floor, where they form a grid that connects the headings to one another. Above and between the strips of tape on the floor are 120 stuffed animals made of off-white, unbleached cotton fabric, shaped like newborn polar bears, each with a photograph printed on its back. They are arranged in various formations. In the foreground, a long row of the stuffed animals is positioned at regular intervals. Further back, they lie in loose clusters or groups—some directly in the sunlight streaming through the windows into the room, others in shadow.
Ausstellungsraum mit bodentiefen Fenstern: Ein Besucher liest eine Begleitpublikation. An den Fenstern hängen Überschriften, von denen senkrechte Kreppbänder zum Boden verlaufen und ein Raster bilden. 120 weiße Stoff-Eisbären mit Fotodruck liegen oder stehen in Reihen und Gruppen – teils im Sonnenlicht, teils im Schatten.
Alternative text (en)
Exhibition space with floor-to-ceiling windows: a visitor reads an accompanying publication. Headings hang from the windows, with vertical crepe tape running down to the floor, forming a grid. 120 white fabric polar bears with photo prints lie or stand in rows and groups—some in sunlight, some in shadow.
Die Fotografie zeigt die Ausstellungsansicht der Begleitpublikation. Aus einer Wand aus beigefarbenen Backsteinen ragen zwei metallene Stäbe, an denen die überwiegend in Weiß gehaltenen Hefte hängen. Befestigt sind sie an den Omega-Klammern, mit denen sie gebunden wurden.
Description of media (en)
The photograph shows the exhibition view of the accompanying publication. From a wall made of beige-colored bricks protrude two metal rods on which the predominantly white booklets are hanging. They are attached by the Omega clips that were used to bind them.
Alternative text (de)
Ausstellungsansicht der Begleitpublikation: Zwei metallene Stäbe ragen aus einer beigefarbenen Backsteinwand, an denen weiße Hefte in Omega-Klammern hängen.
Alternative text (en)
Exhibition view of the accompanying publication: Two metal rods protrude from a beige brick wall, with white notebooks hanging from them in omega clips.