In ärztlichen Praxen sind häufig künstlerische Objekte ausgestellt. Anders als im Museum ist die Begegnung mit diesen Objekten jedoch eher selten der Anlass für den Besuch der medizinischen Einrichtung. Die beiläufige Betrachtung der Kunstwerke ist vielmehr ein ästhetisches Nebenprodukt des eigentlichen Anliegens der Besucher*innen. Wie und warum werden überhaupt Kunstobjekte in ärztlichen Einrichtungen präsentiert? Lässt sich diese Präsentation mit musealen Ausstellungen vergleichen? Diesen Fragen wird in dieser Magisterarbeit nachgegangen und mittels Feldforschung und museumskritischer Einordnung begegnet.
Ausführliche Beschreibung
Der Raum ist in gedämpftes Murmeln gehüllt. Vereinzelt ertönt ein Hüsteln. Irgendwo raschelt eine Broschüre. Ein stiller Ort, kontemplativ und Ruhe ausstrahlend. Um hier anzukommen, muss man sich Zeit nehmen, an einem Tresen im Eingangsbereich sein Anliegen schildern und seine Jacke an der Garderobe aufhängen. Man ist nicht allein hier. Andere Personen sitzen verstreut im Raum, einige blättern in einem Heft, andere reden mit Ihrer Begleitung, wieder andere sehen sich konzentriert um. Gegenüber einer jeden Sitzmöglichkeit prangen gerahmte Bilder an der Wand. Zuweilen von verschiedenen Künstler:innen, zuweilen eine einzelne Werkreihe. Die Kunstobjekte bestimmen das ästhetische Erscheinungsbild des Raumes.
Welchen Ort besuchen Sie?
A) Sie besuchen ein Museum.
B) Sie besuchen eine ärztliche Praxis.
In ärztlichen Praxen sind häufig künstlerische Objekte ausgestellt. Anders als im Museum ist die Begegnung mit diesen Objekten jedoch eher selten der Anlass für den Besuch der medizinischen Einrichtung. Die beiläufige Betrachtung der Kunstwerke ist vielmehr ein ästhetisches Nebenprodukt des eigentlichen Anliegens der Besucher*innen. Wie und warum werden überhaupt Kunstobjekte in ärztlichen Einrichtungen präsentiert? Lässt sich diese Präsentation mit musealen Ausstellungen vergleichen? Diesen Fragen wird in dieser Magisterarbeit nachgegangen und mittels Feldforschung und museumskritischer Einordnung begegnet.